Iron Fire - Voyage Of The Damned

Review

IRON FIRE feiern dieser Tage den zehnten Band-Geburtstag. In der letzten Dekade haben die Musiker viel erlebt: Ein umjubeltes Debüt, Krach mit der Plattenfirma, musikalische Rückschläge sowie reichlich Line Up-Wechsel waren mit dabei. Und letztlich ein Comeback, das nicht ganz unwesentlich damit zu tun hatte, dass sie sich musikalisch vom eher schlichten aber eingängigen True Metal zum etwas komplexeren Power Metal weiterentwickelt hatten.

Diesen Weg geht das Quartett um Mastermind Martin Steene auch mit ihrem neuen Album “Voyage Of The Damned“ konsequent weiter. Denn obwohl der Titel der Scheibe und auch einige Text-Fragmente nach wie vor in die MANOWAR-Ecke schielen, hat die Musik auf diesem Silberling nicht mehr viel damit gemein. Anno 2012 setzen die Kopenhagener viel mehr auf europäischen Power Metal, den sie auch noch mit einem Schuss amerikanischer Progressivität garnieren. Die Basis für diese musikalische Mischung stellt dabei die Rhythmus-Arbeit dar. Gerade Drummer Fritz Wagner sorgt mit seinem sehr variablen Spiel dafür, dass die 13 Songs sehr abwechslungsreich klingen und nie langweilig werden. Wenn er mal die Handbremse löst und die Doublebass fröhlich vorweg galoppieren lässt, wird er auch noch massiv von Bassist Martin Lund unterstützt, so dass das Material einen treibenden und eingängigen Anstrich bekommt. Auf der anderen Seite kann die Band aber auch langsamer. In diesen fast schon epischen Parts ist dann Raum für die tiefen und tonnenschweren Riffs aus der Gitarre von Kirk Backarach. Diese lassen eine Welt voller düsterer Emotionalität entstehen, die auch schon das Vorgängeralbum “To The Grave“ ausgezeichnet hat.

Prunkstück im Line-Up bleibt aber nach wie vor Martin Steene. Der Mann beherrscht einfach alle gesanglichen Stile des Metal. Von hohen Screams, über melodiös-gefühlvollen Gesang und düstere Sprechparts bis hin zu tiefen Growls. Gerade letztere unterstützen dabei perfekt den bereits erwähnten düster-emotionalen Eindruck. Ergänzt wird dieses ganze Gemisch dann auch noch durch einige progressive Abschnitte, die den technisch versierten Hörer mit der Zunge schnalzen lassen und sich vor allem durch den gelungenen Einsatz eines Keyboards auszeichnen. In diesen Momenten müssen die Dänen auch einen Vergleich mit Größen wie SYMPHONY X oder KAMELOT nicht scheuen. Bei all diesen Einflüssen vergessen die Musiker aber nie, worum es ihnen eigentlich geht: Schnörkelloser Metal mitten ins Gesicht! Und so lösen sie die Songs immer wieder in eingängigen und energiegeladenen Refrains auf, die auf Platte zwar manchmal etwas simpel wirken, aber gerade live eine gute Figur machen dürften.

Den Die Hard-Fans der frühen True Metal Tage von IRON FIRE wird dieses Album sicherlich nicht gefallen. Wer aber akzeptiert, dass sich eine Band weiterentwickelt und auf modernen Power Metal steht, der sich durch Vielschichtigkeit und Energie auszeichnet, der kann bei “Voyage Of The Damned“ eigentlich schon blind zugreifen.

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14.01.2012

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1 Kommentar zu Iron Fire - Voyage Of The Damned

  1. valentin sagt:

    hey 😉 … hat rezensent daniel p. das album überhaupt unter die lupe genommen? es heißt „Voyage of the damned“ und nicht Metalmorphosized“ (so hieß nämlich der vorgänger)….besonders extrem dann die stelle an der sich auch mit dem vorgängeralbum vertan wird, dieses sollte eigentlich eben jenes „metalmorphosized“ sein stattdessen heißt es „To the grave“ (welches schon zwei veröffentlichungen zurück liegt (!))…