Ironflame - Where Madness Dwells

Review

Galerie mit 16 Bildern: Ironflame – Headbangers Open Air 2022

Auch wenn das Cover der neuen IRONFLAME-Langrille förmlich „Epic Metal“ schreit, ist sich Multiinstrumentalist und Mastermind Andrew D’Cagna mit „Where Madness Dwells“ musikalisch treu geblieben. Sprich, auch auf dem vierten Album eifern IRONFLAME nicht etwa MANILLA ROAD oder CIRITH UNGOL nach, sondern liefern wie gewohnt melodischen Heavy Metal mit einer ausgeprägten MAIDEN-Schlagseite ab.

IRONFLAME werden persönlich

Anders als das Sword & Sorcery Artwork suggerieren mag, haben sich IRONFLAME auf „Where Madness Dwells“ sogar etwas von ihren üblichen Fantasy-Lyrics wegbewegt. Vielmehr hat sich D’Cagna diesmal im Zuge der Pandemie, der politischen Unruhen in den USA und durch den Verlust eines guten Freundes für einen persönlicheren, realitätsbezogenen Ansatz entschieden. Seinem musikalischen Schaffen tut das keinen Abbruch, „Where Madness Dwells“ knüpft nahtlos an den Vorgänger an; sämtliche Instrumente und den Gesang hat D’Cagna dabei übrigens wieder selbst übernommen.

Schon von Anfang an macht der Ami keinerlei Hehl aus seinen offensichtlichen Vorbildern. „Everlasting Flame“ zeigt mit treibendem Rhythmus und charakteristischen Twinleads gleich wie der Harris, äh, Verzeihung, der Hase läuft. D’Cagnas Gesang klingt wie eine Mischung aus einem rauen Bruce Dickinson und einem jungen John Bush; Parallelen zu ARMORED SAINT lassen sich übrigens auch im unverschämt eingängigen Refrain erkennen. Dieser Trend zieht sich im Grunde durch das ganze Album, wobei die MAIDEN-Anleihen klar dominieren.

„Under The Spell“ orientiert sich an den flotteren Nummern der jungfräulichen Frühphase kurz nach Dickinsons Eintritt in die Band. Danach nehmen IRONFLAME das Tempo raus und schrauben den Epik-Faktor mit „Kingdom of Lies“ und „A Funeral Within“ nach und nach hoch, bevor „Ready to Strike“ wieder aufs Gas tritt.

Im letzten Drittel blicken IRONFLAME dann noch mal über den klar etablierten Tellerrand; das Lead in „The Phantom Flame“ erinnert nämlich verdammt stark an RUNNING WILD und das stampfende „A Curse Upon Mankind“ schielt deutlich in Richtung Teutonen-Stahl der Marke PRIMAL FEAR. Der hymnische Titeltrack wiederum ist besonders hinsichtlich der Gesangsharmonien wieder MAIDEN pur und dürfte live ziemlich steil gehen.

IRONFLAME haben trotz klarer Vorbilder Wiedererkennungswert

Ja, zugegeben, sich so offensichtlich an einer der größten Heavy-Metal-Bands des Planeten zu orientieren mag nicht der Weisheit letzter Schluss sein und IRONFLAME sind damit ja auch bei weitem nicht allein auf weiter Flur. Manchmal kann aber auch die Referenz selbst als Wiedererkennungsmerkmal fungieren, man denke nur an ATTIC oder BLAZON STONE und ihre 1:1-Kopien des Sounds von MERCYFUL FATE/KING DIAMOND bzw. RUNNING WILD.

Zudem streckt D’Cagna basierend auf dem bekannten Fundament dann eben doch ab und zu die Fühler in andere Richtungen aus und reichert den Sound von IRONFLAME mit weiteren Einflüssen an. Außerdem hat der Mann ein verdammt gutes Gespür für schmissige Melodien und eingängige Refrains, weshalb auch „Where Madness Dwells“ trotz klarer Vorbilder frisch und alles andere als muffig daherkommt.

Größter und einzig wirklich signifikanter Kritikpunkt bleibt somit die pappige, drucklose Produktion, die insgesamt ein wenig mehr Wärme und Ausgewogenheit hätte vertragen können. Ansonsten aber ganz klar „up the irons“, äh, Verzeihung, Daumen hoch.

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24.06.2022

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