Island - Enigma Of The Stars

Review

Ich gebe zu, ich habe mich schon ein bisschen an die Veröffentlichungsintervalle der Zeitgeister gewöhnt – dennoch war ich überrascht, dass dem hervorragenden ISLAND-Album relativ bald die vorliegende EP mit dem Titel „Enigma Of The Stars“ nachfolgte.

Doch zunächst die vermeintliche Ernüchterung: Die vier Songs auf „Enigma Of The Stars“ klingen auf den ersten oberflächlichen Höreindruck, als hätten sie auch auf „Island“ stehen können; die stilistische Nähe fällt einerseits sofort auf, andererseits ist sie alles andere als ein Wunder. So gibt es auch auf “Enigma Of The Stars” weitgehend unverzerrte Gitarren zu hören, meist verhaltenes Schlagzeug, viel klaren Gesang (der – wie ich leider sagen muss – aber noch nicht die Fortschritte gemacht hat, die ich in meiner Rezension zum Album in hoffnungsvolle Aussicht gestellt hatte).

Bei näherem und öfterem Hören erschließt sich dem Hörer jedoch, warum genau diese vier Songs nicht auf „Island“ zu finden sind: Florian Toyka und Christian Kolf lassen ihre Instrumente eben nicht ganz in dem Gang, der das erst in diesem Jahr erschienene Album dominierte. Sprach ich bei jenem Album noch von „Verzerrern in Kurzarbeit“, so könnte ich hier den Begriff Teilzeit verwenden, denn insgesamt ist “Enigma Of The Stars” eine Spure metallischer und auch zackiger (selten haben Blastbeats so sanft geklungen…) als sein großer Bruder. Hier lässt sich die Entwicklung, die ISLAND zwischen der „Orakel“-Compilation und „Island“ vollzogen haben, erahnen. Gerade die ersten beiden Songs „Storm Guardian“ und „Apex“ machen das in ihrem progressiven Ansatz deutlich. Das nachfolgende „Solitary Nights“ fällt aus dieser Beschreibung etwas heraus, bildet so etwas wie den Ruhepol der EP – aber auch hier lässt sich ein gewisser Abstand zu „Island“ ausmachen. Der Titelsong rundet die Veröffentlichung mit erneut verstärkter Dynamik ab.

Insgesamt zeigen ISLAND mit „Enigma Of The Stars“ einmal mehr, wie groß ihr musikalisches Universum ist. Und es verwundert mich nicht, dass auch VED BUENS ENDEs „Written In Waters“ irgendwo in diesem Universum herumschwirrt und sich im Mysterium der Sterne widerspiegelt. Bei allem Lob bleibt mir aber nicht erspart, „Enigma Of The Stars“ in seiner Gesamtheit ein wenig im Schatten „Island“s zu sehen, so dass ich hier „nur“ die Acht zücken kann.

29.11.2010

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