Johnny Flesh & The Redneck Zombies - This Is Hellbilly Music

Review

„Frankensteins Hot Rod“ war 2011 die erste EP und ein schöner Vorgeschmack auf das kommende Album, das nun endlich da ist. Mit Ohrwürmern wie „Lovely Moonlight“ und „Broadway Of Dixie“ hatten JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES schon ordentlich vorgelegt, Lust auf mehr gemacht und enttäuschen mit „This Is Hellbilly Music“ nicht.

„Hellbilly“, der Name ist Programm. Man hört, die Jungs stehen auf Horror, Zombies, Rock n´ Roll, eine gute Portion Punk, aber eben auch Metal, und setzten diese Vorlieben auch gekonnt um. Immer schön dynamisch bleiben, scheint hier die Devise zu sein – schwingt das Tanzbein! Und spätestens ab bereits genanntem „Broadway Of Dixie“ auch gerne beide, denn der Song groovt so richtig. That´s Rock n´ Roll! Etwas ungewöhnlich für eine „Billy“-Formation ist, dass der Kontrabass fehlt, doch stört das bei diesem Sound, der mit seinem Metaleinschlag an VOLBEAT oder GUNS OF MOROPOLIS erinnert, überhaupt nicht. Auch gesanglich finden sich hier Ähnlichkeiten zu Michael Poulsen oder August Paulsen, so hätte wohl Elvis geklungen, hätte es Hellbilly zu seiner Zeit schon gegeben: Mal dunkel und verraucht wie in „Trailer Park Queen“, durchdringend, klar und melodisch wie bei „The Braineaters“ oder einfach wie guter alter Punkrock: etwas rau, aber sympathisch. Außerdem erwähnenswert ist in jedem Fall der wunderbare Blues der Gitarre, wie zum Beispiel in „Trailer Park Queen“ oder dem kurzen Zwischenspiel „Interlude (Route 666)“. Bei Letzterem fühlt man sich wie in einem alten Western und kann den heißen Wind, der einem den nicht weniger heißen Sand um die Füße weht, und die Einsamkeit, die hier vorherrscht, fast spüren. Die gute Mischung verschiedener Genres zeigt vor allem eines: An Flexibilität, musikalischem Können, einem guten Gehör und Sinn für Komposing mangelt es nicht. Die Platte ist abwechslungsreich und spaßig zu hören, von Metal und Doublebass über Blues, Country und Mundharmonika, klassischem Rock n´ Roll und Rockabilly ist alles dabei. Beendet wird die Platte mit einer unheimlich klingenden Jahrmarkt-Orgel und fießem Geisterbahngelächter – der Hang zum B-Movie kommt noch einmal durch.

Man kann also sagen, dass JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES durchaus anders klingen als ein Großteil dessen, was der Rockabillymarkt zur Zeit hergibt – und das im positiven Sinne. Die genretechnisch unterschiedliche Herkunft der Bandmitglieder hört man, doch bringt dieser Umstand frischen Wind in die Musikwelt und ist damit ebenfalls nur im Positiven zu nennen. Glücklicherweise ist die Kombo zur Zeit auf Deutschlandtour, ein Besuch ist sicher keine schlechte Idee. In diesem Sinne: Rock n´ Hell!

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19.06.2012

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