Jurojin - The Living Measure Of Time

Review

Der ungewöhnliche Bandnamens stammt aus dem asiatischen Raum wo „Jurojin“ als Gott der Langlebigkeit sowohl in Japan, wie auch in China verehrt wird. Fünf Briten haben sich diesen Namen 2008 ausgeborgt, um ihn fortan für ihre eben gegründete Formation zu verwenden. Schon nach einigen Durchläufen wird klar, dass die Jungs, die sich in ihrer Jugend in unterschiedlichsten musikalischen Genres bewegten (was im Nachhinein als Segen für „The Living Measure Of Time“ herausstellt), damit eine überaus passende Auswahl getroffen haben, denn ihre Tracks klingen allesamt durchwegs zeitlos und langlebig.

Das musikalische Spektrum des Quintetts ist ungemein vielfältig und reicht vom klassischen Rock, über Hardrock und Progressive Rock, beinhaltet aber auch Folklore, World Music und sogar Elemente aus dem Jazz. Diese, zunächst eigenwillig anmutende Melange kommt durchwegs gut ausgewogen, in sich stimmig und mit reichlich Tiefgang aus den Boxen. Nach der instrumentalen Einleitung „Ingress“, in der sich JUROJIN bei der britischen Prog-Schule bedienen, legen sie mit „The Scars“ zunächst einmal einen satt groovenden, modernen (Hard)Rock-Song vor. Neben dem zwingenden Groove ist es vor allem die Stimme die dominiert und auch zu imponieren weiß.

Mit dem mehr als fünfeinhalb Minuten langen „The Liar“ legen die Jungs danach ihre heftigste Nummer vor, eine deutliche Schlagseite aus dem Seattle der 90er Jahre, bevor die frühen Helden des Grunge zu sehr weinerlich wurden, ist deutlich erkennbar, jedoch nicht zu dominant. Aufgelockert wird die Nummer nämlich von vereinzelten jazzigen Anleihen, die gut ins Gefüge integriert werden konnten und für Abwechslung sorgen. Weiters ist festzustellen, dass den Burschen damit sogar ein erster Ohrwurm gelungen ist, was für derlei Sounds wahrlich nicht handelsüblich ist.

In „Proem“ lassen sich dann indische Folklore-Elemente vernehmen, dargeboten von der Band aber nicht bloß mit ihrem üblichen Instrumentarium, sondern perfekt unterstützt von einer Tabla, die harmonisch eingearbeitet werden konnte und exotisches Flair zu versprühen weiß. „The Winter“ verspricht dann zwar eher melancholischere Klänge, die diese Nummer tatsächlich auch bietet, bittere Eiseskälte vermisse aber dennoch. „Spätherbst“, oder auch „Prä-Frühling“ wären wohl angebrachtere Titel, die Leistung der Briten will ich damit aber keineswegs bekritteln, denn auch dieser Track weiß nach einigen Durchläufen amtlich zu zünden.

Mein persönlicher Favorit nennt sich „The Equinox“ und hat etwas von der ruhigeren Seite von DEADSOUL TRIBE, zuzüglich der abermals verwendeten Tabla, die für geradezu hypnotische Klänge sorgt. Viel mehr an Tiefgang bekommt man heutzutage nur sehr selten zu hören, Seelenbalsam der ganz, ganz großen Art, den uns JUROJIN hiermit auftischen!

Im knapp siebenminütigen „The Dreaming“ zeigen sich die Burschen zum Abschluss dann von ihrer facettenreichsten Seite und eröffnen mit einem Breitwand-Metalriff in dunkler Ausführung, ehe es mit fast schon bluesig-jazzigen Tönen weitergeht. Auch hier wird das Geschehen von der ungemein ergreifenden Sangesstimme geprägt, Gänsehaut pur ist zum Abschluss also noch einmal angesagt, ehe das Geschehen nach nur einer halben Stunde leider schon wieder beendet ist.

Für alle Fans von progressiven Klängen im wahrsten Sinne des Wortes kann man JUROJIN nur empfehlen, auf weitere Exponate des Schaffens dieser Truppe freue ich mich jetzt schon!

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25.02.2011

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