Kaskadeur - Uncanny Valley

Review

Aus der Asche der progressiven Stonerfreunde STONEHENGE entstanden KASKADEUR als halbradikaler Neustart zur Umsetzung von frischen Ideen und erneuerten musikalischen Leitmotiven. „Uncanny Valley“ ist nach dem Reboot, noch Anfang des Jahres erschien von STONEHENGE eine EP namens „Gelée„, das Debüt unter dem Banner KASKADEUR.

Narziß und Goldmund – KASKADEUR bedienen Kopf und Bauch

„Uncanny Valley“ wirft musikalisch alles in die Waagschale. Post-Rock, Post-Metal, alten Stoner-Sound der Marke STONEHENGE, jede Menge Groove, etwas Funk und eine Prise Jazz. KASKADEUR fühlen sich trotzdem wie aus einem Guss an und rocken dermaßen straight und anspruchsvoll, dass einem der Taschenrechner aus der Chinohose rutscht. Wann klang Retro das letzte Mal so modern?

Die Jungs aus Potsdam musizieren seit zehn Jahren gemeinsam und dieses hohe musikalische Niveau ist fester Bestandteil im Selbstverständnis der Band. Für den besonderen Flow im Sound von KASKADEUR sorgt Johannes Walenta an Keyboard und Synthesizer, der dem ganzen ohnehin extravaganten musikalischem Treiben die Krone aufsetzt. Ebenso erwähnenswert sind die tollen Leadvocals von Gitarrist Enrico Semler. Endlich mal wieder ein Prog-Album mit einem angemessenen Gegenstück zur Instrumentalfraktion.

Ein besonderes Augenmerk ist auf die kleinen, auf dem Backcover betont kleingeschriebenen, Zwischenstücke zu richten. Denn was auf den ersten Blick wie eine kleine musikalische Brücke wirkt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als echter Leckerbissen in raffinierter Fingerfood-Portionierung. Wie geil ist beispielsweise bitte „apply_physics( )“. Junge. Bitte diese Songs weder ignorieren noch marginalisieren.

Aber auch die Hauptstücke sorgen für überaus kurzweilige Unterhaltung und/oder Kunsterfahrung. Dies wiederum je nach persönlichem Standpunkt und entsprechender Vorliebe in den Hörgewohnheiten. „Uncanny Valley“ lässt sich bequem und jederzeit in beide Richtungen interpretieren.

„Uncanny Valley“ bleibt hängen

Das Debütalbum von KASKADEUR setzt ein fettes Ausrufezeichen. „Uncanny Valley“ geht ins Ohr, animiert zum gepflegten Mitwippen und macht gleichermaßen Hörer, Musiker und Technikfreaks glücklich. Ein starkes Debüt einer Band, die ihren individuellen künstlerischen Standpunkt gefunden hat und damit ein starkes Statement setzt.

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15.09.2020

Stellv. Chefredakteur

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