Kekal - 8

Review

Ursprünglich als Black/Death Metal-Band gegründet, haben sich KEKAL im Lauf der Zeit immer mehr avantgardistischen, experimentellen Klängen verschrieben. Heutzutage bewegen sich die Indonesier jenseits aller Genregrenzen. Das Trio kredenzt eine Symbiose aus Industrial, Elektronik und Prog und verlangt seinen Hörern wirklich alles ab. Durch die allgegenwärtigen, dominanten Samples ist ihr neues Machwerk “8“ selbst für eingefleischte Prog-Fans harter Tobak. Denn die Eingängigkeit, welche die Band noch auf dem Vorgänger “The Habit Of Fire“ auszeichnete, ist nun wie weggeblasen. Mittlerweile wurde die Grenze zwischen Musik und Experiment an vielen Stellen durchbrochen.

Gleich zu Beginn tönen wirre Elektro-Samples und Sprachfetzen aus den Boxen. Dazu werden Handy-Störgeräusche eingeblendet, so dass ich im ersten Moment zu meinem Mobiltelefon griff, um den mutmaßlichen Anruf entgegenzunehmen. Eine halbe Minute später lösen akustische Gitarren und ein Elektro-Beat die anfänglichen Klangcollagen ab. Im Verlauf des Songs steigert sich das Trio immer wieder in einen Refrain mit harten Gitarren und dissonanten Samples. Der schlicht als “Track One“ betitelte Opener gibt denn auch die weitere Marschroute vor.

Wirklich eingängige Songs finden sich auf “8“ nicht. Dafür aber jede Menge Experimentierfreude und ein stimmiges Gesamtbild. Selbst vor Vuvuzela-Klängen macht das Trio nicht Halt. Das dominierende Element in KEKALs Sound sind aber definitiv die Elektro-Samples, welche im Mix sogar gelegentlich lauter erscheinen als die Stimme von Jeff Awardi.

An diesem Album werden sich die Geister scheiden. Hier gibt es tatsächlich nur schwarz oder weiß, pro oder contra. Die Flut von Experimenten, Stimmungen und Melodien sorgt entweder für absolute Begeisterung oder aber für totale Verwirrung und Ablehnung. Vergleichbare Referenzbands gibt es nicht, denn KEKAL ist mit “8“ ein einzigartiges Album gelungen. Ebenso wenig lassen sich Anspieltipps oder Highlights nennen. Musikästheten, die auf der Suche nach einem schwer verdaulichen Album sind, werden hier in jedem Fall fündig. Alle anderen sollten unbedingt vor dem Kauf in die Scheibe reinhören.

22.03.2011

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