Khanate - Clean Hands Go Foul

Review

Mit „Clean Hands Go Foul“ erschien im Januar 2009 das letzte Album der verblichenen Avantgarde-Formation KHANATE. Krankkehle Alan Dubin (u.a. Ex-OLD LADY DRIVERS), Bassfetischist James Plotkin (u.a. Ex-OLD LADY DRIVERS, KHLYST), sowie Gitarrenvergewaltiger Stephen O’Malley (u.a. SUNNO))), BURNING WITCH) und Felldrescher Tim Wyskida (u.a. KHLYST) haben noch einmal alles in die Waagschale geworfen und die wohl schwierigste Musik unter dem Namen KHANATE veröffentlicht.

Die Band war bereits am zerbrechen als „Clean Hands Go Foul“ in der Produktionsschleife hing. Allein Sänger Alan Dubin benötigte satte drei Jahre um seine Gesangsspuren aufzunehmen und überhaupt gab es immer wieder Probleme alle Musiker unter einen Hut zu kriegen, was mitunter auch an den anderen, in Szenekreisen relativ erfolgreichen Projekten liegt (z.B. SUNNO))) ), an denen die Musiker beteiligt sind.

Zu hören gibt es erneut abgefahrene Klangkonstruktionen, unregelmäßige musikalische Formen und vertonte Beschreibungen von Gemütszuständen. Hass, Todessehnsucht und abgrundtiefe Depression lassen den imaginären Strick von der Decke herab sinken und erschaffen eine düstere und zugleich bittere Atmosphäre. Mit beängstigend brummenden Bass- und Gitarrenwänden, verzweifeltem, Mark erschütterndem Geschrei und durch (auf den ersten Eindruck scheinbar) unregelmäßige Einwürfe unterstützender Drum-Sequenzen erschaffen KHANATE ein Gesamtwerk, das man im Grunde ohne auf Droge zu sein kaum ertragen kann. Diese Musik fordert einem alles an Verständnis, Fantasie und Durchhaltevermögen ab, was man aufbringen kann

Lässt man die Musik für sich zu, dringt sie tief ins Innerste ein und vermag selbst den schönsten Tag zu zerstören und einem schwarzen Loch gleich werden zu lassen; das einen aufsaugt und nie wieder frei zu lassen scheint. Jegliche positive Energie wird vernichtet. KHANATE vermitteln dem Hörer eine Art musikalisches Endzeitszenario, dem man bei gewillter Hingabe hilflos ausgeliefert ist.

Man hat bei der Musik KHANATEs nur eine wirkliche Wahl: Entweder ruft man „Dreck“ und schmeißt den Tonträger so weit weg, dass man ihn nie wieder finden möchte, kann und wird oder aber man stellt sich dem, was die New Yorker vermitteln wollen und taucht ein in die Welt des Schmerzes.

Die vier Stücke „Wings From Spine“, „In That Corner“, „Clean My Heart“ und „Every Cold Damn Thing“ umschleichen den Hörer wie eine hässliche schwarze Spinne, die gierig und stets bereit zum gnadenlosen Gewaltakt auf ihr ahnungsloses Opfer lauert und den richtigen Moment abwartet, um dann urplötzlich mit einem gezielten, todbringendem Vorstoß anzugreifen und ihr zersetzendes Gift zu injizieren. Und wie die Spinne sich nach getaner Arbeit ihr Opfer einverleibt, saugt einen die Musik von KHANATE aus und hinterlässt im Hirn ein Trümmerfeld, eine gefühllose, fast schon leblose Leere, aus der man sich nur langsam herauswinden kann, um sein geregeltes Alltagsgeschehen wieder aufnehmen zu können. Folgende, anhaltenden Nebenwirkungen können auftreten: Misanthropie, Depression, Selbstmord, Amoklauf.

Wer traut sich?

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06.06.2009

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