Kix - Rock Your Face Off

a)

„Rock Your Face Off“, mit Ihnen hätte wohl kaum noch jemand gerechnet!

I’m a nuclear meltdown, call in the cops!

Öh… ja… daher auch die nukleare Explosion in Ihrem Cover-Artwork…

I love dirty girls, so lovely, dirty sexy girls, so naughty!

???

Victoria’s Secret girls, beauties, they’re every man’s dream, you know what I mean, yea yea yea yea…

Nun ja, ich dachte, dass…

C’mon baby bring your girls along, get in my back seat and love me with your top down!

Also, ich halte dann mal fest, dass es sich bei Ihnen trotz Ihrer Hülle nicht um einen Politpunk im engeren Sinne hande…

I sniff out the ladies, looking for a treat, I just go crazy like a dog in heat!

Ähm, Ihre Geschwister sind mindestens 20 Jahre älter als Sie, haben Ihnen Ihre Eltern nicht vielleicht ein paar, nun ja, altersweise Ratschl…

I feel my jeans getting a little bit tighter, windows steaming, getting hot tonight!

…

In my back seat with the Jack and the beer, I died as she whispered ‚I love you‘ in my ear.

Okay, ’nuff said.

b)

Aber was soll’s. Großeltern hin oder her, Rock ’n‘ Roll ist kein Soziologie-Seminar und bei AC/DC meckert ja schließlich auch keiner über solche Texte. Stichwort AC/DC: Auch zwei Dekaden nach ihrem letzten Album sind die seinerzeit schwer erfolgreichen Ami-Hardrocker von KIX noch sehr viel näher am reduzierten Sound der Aussies als am Glam- bzw. Hair Metal der 80er, zu dem die Truppe oftmals gezählt wird. Schuld daran ist vielleicht ihr Schmalzballaden-Hit „Don’t Close Your Eyes“, der sich in Teeniezeiten via „Metal Ballads 3“ leider unauslöschlich auch in mein musikalisches Gedächtnis geschleimt hat… Sleaziges oder künstlich Aufgeblasenes findet sich auf „Rock Your Face Off“ wie gesagt nur in Spurenelementen, stattdessen gibt es hier und da Elemente des Southern Rock, so zum Beispiel die Mundharmonika in „Tail On The Wag“.

Prinzipiell handelt es sich also um eine gute Mischung und die Scheibe beginnt mit dem flotten „Wheels In Motion“ auch ziemlich gelungen. Insgesamt aber fehlt es KIX bei aller handwerklichen Routine aus 37 Bandjahren im Vergleich nicht nur zu Angus und Co., sondern auch zu deren besten Verehrern wie THE POOR oder AIRBORNE an Biss in der Darbietung, an Spannung in den Arrangements und an Schärfe bzw. Eigenständigkeit der Riffs. Außer dem genannten Einstiegssong haut mich so richtig nichts vom Hocker. Und wenn ich mir die lyrischen Ergüsse der Herren so auf der öh… Zunge zergehen lasse und dabei deren Foto im Booklet betrachte, dann macht es das auch nicht eben besser – Rock ’n‘ Roll hin oder her.

c)

Ein Satz mit KIX also? Na ja. Fans bekommen, was sie erwarten, und dürfen mich gern ob meiner Ignoranz mit unflätigen Ausdrücken bedenken. „Student“ oder so.

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