Korgonthurus - Jumalhaaska

Review

Obwohl die seit über zwanzig Jahren wütenden Finnen KORGONTHURUS fast durchweg positive Reviews erhalten, gehören sie zu den etwas weniger populären Bands im großen Black-Metal-Wald. An der Qualität kann das nicht liegen, spielt das Quartett doch auch auf seinem vierten Longplayer “Jumalhaaska” vorzüglichsten Black Metal, der zwar in vielen Punkten typisch finnisch klingt, doch erneut durch viele eigenständige Details glänzt.

KORGONTHURUS in steter Evolution

Das Wichtigste dabei: KORGONTHURUS wiederholen sich nicht. Für “Jumalhaaska” setzen sie auf vier ausladende Kompositionen zwischen elf und siebzehn Minuten, was sich vom etwas direkteren Ansatz der letzten beiden Alben unterscheidet. Das heißt allerdings nicht, dass die Songs nicht direkt sind. KORGONTHURUS gelingt nämlich der Balanceakt, überlange Stücke mit großen Spannungsbögen und hohem Abwechslungsreichtum zu gestalten. Ob in ekstatischem Zorn rasend oder einfühlsam-melancholisch und atmosphärisch – die knapp einstündige Platte ist eine Reise, auf die man sich einlassen muss, die aber auch belohnt.

Passend zum dynamischen Songmaterial hätte der Gesang von Corvus wieder mal etwas variabler ausfallen können – allerdings beeindruckt auch die diabolische Inbrunst, mit der er seine Verse vorträgt, die wie bei vielen finnischen Bands an den Gesang auf dem BEHEXEN-Debüt “Rituale Satanum” erinnert. Ebenso hätte das Mastering von MOONSORROW-Chef Henri Sorvali etwas mehr Volumen vertragen können. Der leicht flache Gesamteindruck konterkariert leider ein wenig die monumentalen Kompositionen. Die vielen Details in den Arrangements gehen aber zum Glück nicht verloren.

“Jumalhaaska” bietet viel zum Entdecken

KOGONTHURUS überzeugen auch auf Album Nummer vier. Durch einen erneut leicht veränderten Ansatz halten sie ihre Musik frisch und sich selbst scheinbar inspiriert. Denn jedem der vier Songs auf “Jumalhaaska” ist immenser Ideenreichtum und die Freude an Feinarbeit anzuhören. Die Länge der Songs nutzt die Kapelle nicht für prätentiösen Ballast oder Selbstbeweihräucherung, sondern zum tiefgründigen Ausbau von Ideen und der eindrucksvolleren Wirkung. Außer dem minimal verbesserungswürdigen Sound passt hier so ziemlich alles, sodass “Jumalhaaska” ausdrücklich empfohlen werden kann. Als Anspieltipp sei der zweite Song “Musta Obsidiaani” genannt.

18.12.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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