Ladwig - Here We Stand

Review

LADWIG – noch nie gehört, dachte ich mir, aber schlagartig die Erleuchtung. Wenn man von Peter Ladwig, Namensgeber dieses Hannoveraner Trios selbst noch nichts gehört hat, dann doch von FARGO, den 70er Jahre-Rockern, heute bekannt als VICTORY, bei denen Peter Ladwig seine musikalische Karriere 1973 begann. Bei mir zumindest schlug bei dieser Erkenntnis die anfängliche Unlust zum Anhören des doch recht hübschen Digipaks in helle Vorfreude um, also ab in den Player.

Geweckte Erwartungen an klassisch rockige Gitarrenriffs, eingängige Soli und rotzigen Gesang im VICTORY-Stil werden zwar enttäuscht, aber nach über 20 Jahren Abstinenz in Sachen Rockmusik nach Peter Ladwigs Ausstieg bei FARGO war das zu erwarten und soll nun nicht Maß des Albums sein.
Doch auch unabhängig davon betrachtet kann die Scheibe nicht sehr überzeugen. Als Soft Rock-Band enttarnt klingen LADWIG eher nach ERIC CLAPTON, sind von dessen tiefgründigen und leidenschaftlichen Balladen jedoch sehr weit entfernt.

Das Album beginnt mit einem 36-sekündigen “Wake Up Call“, bei dem das Album recht rockig klingt und zum Mitwippen anregt. Auch der Anfang des ersten Songs “So Sweet“ überzeugt noch. Dies ändert sich aber schlagartig mit Einsatz des Gesangs, der eher nach Schlager auf Englisch oder Pop-Ballade klingt und somit zwar keineswegs schlecht, aber etwas unpassend in einer Rock-Band wirkt. Zwar ist “So Sweet“ ein Liebeslied und dazu passt auch dieser weiche, schnulzige Gesang, aber leider ändert sich daran während der nächsten elf Songs nichts. Die Erklärung dafür folgt auf dem Fuße: “Here We Stand“ ist eine schlichte Aneinanderreihung oberflächlicher Liebeslieder. Ein Blick auf die Titel verrät alles: es folgen Songs wie “Just A Little Loving“, “Woman Of My Heart“, “I Can’t Live Without Your Loving“, “Ready For You“ und auch, wenn nicht alle es schon im Titel preisgeben, so geht es doch immer um dasselbe. Nichts gegen Liebeslieder, aber etwas mehr Abwechslung in der Formulierung muss doch wenigstens drin sein.

Bleibt die Frage: wie sieht es denn musikalisch aus? Auch hier wenig Positives zu berichten. Wie bei den Songtexten beweist die Band keinerlei Kreativität. Alle Lieder klingen gleich, und dies geht über einige Parallelen weit hinaus, denn man merkt nicht einmal, wann ein Song endet und der nächste beginnt.
Als letzte Rettung bleiben die hier und da eingeschobenen Gitarrensoli, die an sich recht interessant sind und von Können zeugen, sich aber genauso wenig voneinander unterscheiden und somit kaum beeindrucken.
Nichts zu kritisieren gibt es zumindest an der Produktion des Albums im von Peter Ladwig eigens für die Band eingerichteten Studio.

Persönlich kann ich dem Album nichts abgewinnen und auch im Vergleich zu ähnlichen Künstlern, wie ERIC CLAPTON oder den DIRE STRAITS, können LADWIG nicht mithalten.

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29.10.2009

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