Longing for Dawn - Between Elation and Despair
Bastian 
LONGING FOR DAWN zum Dritten. Wer die kanadischen ‚atmospherical doom‘-Künstler noch nicht kennt, sollte sich spätestens jetzt nach der Band von Cyclic Law Labelchef Frederic Arbour umschauen. LONGING FOR DAWN zelebrieren auf ihrem neuesten Werk äußerst stimmungsvollen Funeral Doom nach altbewährter Rezeptur.
Was die reinen Doom-Bestandteile betrifft, lassen sich Ähnlichkeiten zu einigen Bands in diesem eng besetzten, minimalistisch ausgerichtetem Genre finden (EVOKEN, SKEPTICISM, TYRANNY). Was die Kanadier allerdings von der Mehrheit der Grabesgesänge unterscheidet, sind die ausgeprägten Ambient-Elemente.
Damit erreichen sie nach „One Lonely Path“ und „A Treacherous Ascension“ nun auch auf ihrem neuen Album „Between Elation And Despair“ eine ziemlich einzigartige Atmosphäre voller Melancholie. Die Ambient-Elemente verkommen hier nicht zum bloßen Schmuckwerk, vielmehr erreicht die Band eine wunderbare Balance zwischen klassischem Doom Metal und seinem schwarzen Schattenbruder. Für Kenner also alles wie beim Alten – und das ist auch gut so. Und sogar ein bißchen besser: Durch den melodischen Bogen, der die vier Kleinepen umspannt, wirkt das Album viel geschlossener als seine Vorgänger. Der deutlichste Unterschied ist jedoch der Gesamtsound, bei dem sich LONGING FOR DAWN noch einmal verbessern konnten (im Vergleich zum Debüt sogar erheblich!). Die Gitarren klingen nun satter, die Ambientsounds noch weiträumiger und sphärischer und auch das Schlagzeug hat einen viel kräftigeren Klang.
„Between Elation And Despair“ ist ein Genre-Album, welches vom Hörer nebst Stimmung und passendem Ambiente auch Konzentration und Geduld erfordert. Dafür ist es eins von denen, die aus der grauen Masse herausragen, was in solchen Nischengenres gewiß nicht einfacher ist als in solchen, die pro Monat hunderte von Veröffentlichungen sehen – dennoch ist und bleibt es schwer. LONGING FOR DAWN meistern diese Aufgabe mit Bravour.
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