M.ILL.ION - Thrill Of The Chase

Review

Immer mehr starke Hardrock-Bands kommen aus Schweden. Ein weiterer Vertreter dieser Gattung ist M.ILL.ION. Die Formation wurde bereits 1989 gegründet, konnte bislang aber nicht so recht ins internationale Rampenlicht treten. Vielleicht wird sich dies mit dem neuesten Longplayer „Thrill Of The Chase“ ändern, der bei Metal Heaven veröffentlicht wird.

M.ILL.ION verbinden zeitgemäßen Hardrock mit einem deutlichen Retro-Feeling. Das Gitarrenspiel scheint mir eher modern angehaucht, während die fast allgegenwärtige Hammond-Orgel die nostalgische Note der 70er und 80er einbringt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass den Hörer immer wieder Assoziationen zu DEEP PURPLE samt der diversen Split- und Nachfolgebands überkommen.

Diese Einflüsse vermischen die fünf Schweden aber durchaus mit einer eigenständigen Note, so dass sich der Kopie-Faktor in Grenzen hält. Instrumental gibt es nichts auszusetzen, wenngleich manche die deutlichen Keyboardanteile stören werden. Der Rhythmus ist fundiert und das Gitarrenspiel gleichermaßen druckvoll wie virtuos. Ulrich Carlsson hat eine klare und ausdrucksstarke Stimme, die die gesanglichen Höhepunkte schön trägt.

Die meisten Songs gehen augenblicklich gut ins Ohr, was für ausgezeichnetes Songwriting spricht. Dazu gehen die Jungs noch recht abwechslungsreich vor. So ist der Titeltrack „Thrill Of The Chase“ ein starker Fetzer mit unüberhörbarem Metal-Anteil. Bei „Slave To You“ werden immer wieder orientalische Töne eingeflochten, was dem Song einen exotischen Touch gibt. „Lonely In A Crowded Room“ klingt dagegen wie ein härteres Stück aus frühen GILLAN-Alben und beim Track „U.F.O.“ habe ich durchaus das Gefühl, es könnte auch von der gleichnamigen Band in den 70ern komponiert worden sein, nur mit dem Unterschied, dass es frischer und zeitgemäß klingt.
„From Heaven To Hell“ klingt wie eine geniale Ode von M.ILL.ION an DEEP PURPLE, aber auch hier vereinigen sich die alte Schule und die Moderne. Es gibt aber auch Stücke, die man in keine Vergleiche-Schublade stecken muss, sondern M.ILL.IONs eigener Ideenkiste entspringen wie z.B. „Son Of The Son“ oder „Fires Of Siberia“.

Es gibt auf „Thrill Of The Chase“ keinen einzigen schwachen Song. Gegen Ende hin überkommt einen zwar der Eindruck, dieses Arrangements oder jene Melodie bei einem vorhergehenden Song schon gehört zu haben, aber hierfür zeichnet hauptsächlich der Hammond-Orgel-Sound verantwortlich. Trotzdem ist „Thrill Of The Chase“ ein starkes und abwechslungsreiches Hardrock-Album, für das ich eine Empfehlung aussprechen kann. Wer mit dem Gedanken spielt, es sich anszuschaffen, sollte jedoch eine gewisse Retro-Orgel-Begeisterung mitbringen.

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17.05.2008

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