Machine Men - Circus Of Fools

Review

Sind Vergleiche mit IRON MAIDEN eigentlich schmeichelhaft? Im Falle MACHINE MEN könnten sie sich eher zu einem Fluch entwickeln, denn besonders der Gesang von Antony erinnert nach wie vor derart frappierend an Bruce Dickinson, dass man lieber nochmal auf der CD-Hülle nachsieht, um sich zu vergewissern, dass es sich wirklich nicht um die Jungfrauen aus England handelt.

Zum Glück klingt die Musik der Jungs wesentlich frischer als die letzten Alben der großen Vorbilder. Das liegt nicht nur an der etwas moderneren und kraftvollen Produktion, sondern auch an der offensichtlichen Spielfreude, die die Band versprüht. Wo die Vorreiter satt und müde wirken, zeigen die Jungspunde ihren Hunger und ihren Biss.

MACHINE MEN haben ein gutes Händchen für Melodien und Arrangements, überfrachten die Songs zu keiner Zeit und nehmen sich musikalisch auch mal zurück, wenn es der Track erfordert. Dazu kommen einige starke Hooks, die sich durchaus im Ohr fest setzen können. Trotzdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich auch ein paar durchschnittlichere Nummern auf „Circus Of Fools“ eingeschlichen haben und einige Passagen etwas sehr gefällig und etwas kitschig klingen.

Der größte Teil der Songs vermag aber zu überzeugen und kann sogar richtig begeistern, wenn die Band doppelstimmige Leads auspackt und Antony zeigt, dass er auch in den Höhen eine ähnlich gute Figur macht wie Meister Dickinson in besten Zeiten. Daher sollte jeder MAIDEN-Fan mal reinhören, besonders die, die genau wie ich vom überambitionierten letzten Jungfrauen-Werk „A Matter Of Life And Death“ enttäuscht waren.

Bleibt zu hoffen, dass MACHINE MEN nicht ein ähnliches Schicksal bevor steht wie den Dänen von JACKYL, die das MAIDEN-Stigma auch nie ablegen konnten und leider sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden sind. Aber das waren zum Glück andere Zeiten, heutzutage müsste es schon mit Eddie persönlich zugehen, damit MACHINE MEN ebenso baden gingen.