Madwork - Leaving All Behind

Review

Madwork??? Nie gehört … Madball ja … Nee, so hören die sich im Leben nicht an. Madness? Erinnert ihr euch noch an den Gassenklopper „Our house … in the middle of our street“ von den ollen Skajungs? Schön, könnt ihr auch gleich wieder vergessen; damit haben Madwork so gar nix zu schaffen. Die zocken eher zwischen den Polen Melodic Rock und Progressive Metal (doch doch, zwischen Polen kann man zocken) und vergessen bei ihren vielschichtigen Kompositionen auch die nötige Härte nicht. Zwar kommt dem geneigten Hörer die ein oder andere Passage schon mal bekannt vor (vor allem dann, wenn man sich in den goldenen 80ern ein wenig umhört), aber dennoch schaffen die Italiener es durchaus, ihre ganz eigene Pizza zu backen.

Und der leckerste Belag auf dieser schmackhaften Köstlichkeit ist bar jeden Zweifels die charismatische, höchst ausdrucksstarke Stimme des Fronters Careddu Beppe, der so manchem schwachbrüstigen Kollegen zeigt, wo denn die Stimmgabel hängt. Fad dagegen schmeckt das pappige, oftmals langweilige drumming und die etwas flache Produktion, die beide zumindest soundtechnisch noch weiter zu veredeln bleiben.
Ein wahres Freudenfest für Gourmets sollte aber dann das mit einem prächtigen Chorus daherkommende, in leichten Zügen schon rock-musical-artige anmutende „World In My Hands“, das prächtige „Amused To Death“ (TOP!!!) und das ein wenig an Chroming Rose erinnernde „Walking On My Soul“ sein. Mit interessanten loops (kommen auf der ganzen Platte zu Einsatz) versehen, die nicht wie bei den meisten anderen Bands unsäglich an den Nerven zerren, weiß auch „Remedy“ zu gefallen, das zudem mit dem am besten reinlaufenden Klampfensolo der Scheibe mehr als angenehm auffällt.

Leider hat sich mit „A Caress Dust“ auch ein unappetitlicher Langweiler eingeschlichen. Tja, das ist wie bei den Leuten, die auf ihrer Pizza keine Anchovis mögen – einfach runter damit, sprich : SKIP Taste betätigen. Dann bekommt man als Dessert auch gleich das aromatische „Scarred“ geboten, dass man sich mit nem vernünftigen Grappa runterspülen kann, zumal dies härtetechnisch für Madwork zudem das Ende der Fahnenstange markiert.
Alles in allem ein starkes Album, das auch nach vielen Durchläufen nicht an Geschmack verliert. Wenn die Jungs jetzt noch ein anständiges Label finden, könnte sich ein weiterer Exportschlager aus Italien entwickeln. Respekt!

17.12.2004

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