Madwork - Overflow

Review

Scheiße, ich bin in Punxsutawney! Und jeden Morgen quälen sie einen da um Punkt 6.00 Uhr mit Sonny and Cher’s „I Got You Babe“. Verdammte Zeitschleife … wann bin ich denn da reingetreten? Und zum Mittag immer die gleiche Madwork Platte … muss ich jetzt auch „Eisskulpturen-mit-der-Kettensäge-schneiden“ lernen?

Stopp! Der Loop ist anders… hui, ein anderes Lied… Gottlob! Keine Zeitschleife… die Italiener von Madwork haben lediglich 4 ihrer Songs vom Demo „Leaving all Behind“ für das aktuelle Album verwendet. Gut, ich hätte nämlich auch keinen Bock, als Murmeltierjäger durch die Botanik zu schleichen. Fein, endlich haben die Prog/Industrial Härtner ein reguläres Album in der Tasche. Dass man gleich ne ganze Handvoll bereits bekannter Tracks dafür verwendet, ist bei der Klasse des Materials aber beileibe keine Schande.

Zudem sind diese neu arrangiert und neu eingespielt worden. Da aber die Produktion leider nur einen kleinen Zacken besser ist als auf besagtem Demo und die gesamten Änderungen nur marginal, ist eigentlich kein gravierender Unterschied bis auf den Umstand, dass die Klampfen jetzt ein wenig drückender sind, festzustellen. Zudem hat man „Remedy“ vom Demo auf die Platte verfrachtet, welches sich immer noch wie Sisters Of Mercy meets Melodic Metal anhört.

Die Trommeln sind allerdings auch mal wieder ein wenig vernachlässigt worden, jedoch fängt das die hochcharismatische Stimme von Beppe Careddu problemlos wieder auf, der auf dem ersten Album ein weiteres Mal mehr als zu überzeugen weiß. Auch die neuen Songs vereinen progressiv angehauchten Industrial mit herzschmerzenden (Metal) Melodien, führen Nuancen von Stabbing Westward mit Anflügen von Queensryche in einem höchst eigenwilligen Sound zusammen, der durch seine eigenständige Note niemals verbraucht oder gar altbacken klingt. Vor allem das geradlinige „Missing“, das im Gegensatz zu den anderen, recht vielschichtigen Nummern geradezu ohne jeden Knick daherkommt, das atmosphärische „Flow“ oder „Weekend Widow“, in dem auch wieder die 80er Hardrock/Metal Klampfen bemüht werden und das trotzdem mit einer geradezu poppigen Vocalline daherkommt, können durchweg gefallen. Zwar kann der Abschluss „I Got A Secret“ das Niveau nicht ganz halten und stellt eigentlich einen regelrechten Langweiler dar, aber auch hier kann Beppe wieder Einiges retten und einen Totalausfall vermeiden. Die Jungs konnten also ihren Standard halten, haben ihn aber leider nicht konsequent ausgebaut, so dass zwar eine verdammt gute Platte vorliegt, aber eben nicht der Überhammer, den man nach „Leaving All Behind“ hätte erwarten dürfen.

Dennoch ist den Italienern ein breiteres Publikum zu wünschen… und ich wollte ja noch was erledigen… gut, dass mich der Radiowecker zeitig mit „I Got You Babe“ geweckt hat, schnell unter die Dusche und nen Pott Kaffee…

So, jetzt muss ich nur noch dieses Madwork Review schreiben… Moment mal…

06.09.2005

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