Manic Street Preachers - Journal For Plague Lovers

Review

MANIC STREET PREACHERS auf www.metal.de? Ja, warum denn nicht? Die Waliser mag man oder eben nicht, aber sie stehen für handgemachte, ehrliche und aussagekräftige Rockmusik. Seit nunmehr 23 Jahren (Bandgründung) oder 17 Jahren (Debütalbum) sind die MANIC STREET PREACHERS nicht mehr weg zu denken. Rockmusik ohne viel Schnörkel, mit viel Herz und Authentizität.

„Journal For Plague Lovers“, das aktuelle Album der Waliser enthält ausschließlich (!) unveröffentlichte Texte des 1995 auf mysteriöse Weise verschwundenen und mittlerweile für tot erklärten Sängers und Gitarristen Richey James Edwards. Ein weiterer umstrittener Punkt ist das – in England bereits teilweise verbotene – Cover-Artwork, welches ein Gemälde mit einem blutverschmierten Kind zeigt. Wie beim 1994er Erfolgsalbum „The Holy Bible“ zeichnet sich auch hier wieder Jenny Saville für das Artwork zuständig.

Gerade aufgrund der bewegten Geschichte der Band und ihrer oftmals offensiv geäußerten Sympathie für die politischen Ideen und Ideale des Sozialismus, wird allzu oft mehr darüber als über das eigentlich wichtige, die Musik, berichtet. Doch schon beim ersten Durchlauf wird schnell klar, dass die Band auch 2009 mehr als relevant ist. Der raue Opener „Peeled Apples“ knüpft noch am besten an die früheren, eher punkigen Stücke der Band an, während „Jackie Collins Existential Question Time“ oder „Doors Closing Slowly“ zwar poppiger und auf den ersten Blick seichter klingen, aber nach kurzer Eingewöhnungszeit ebenfalls gehörigen Tiefgang und Emotion offenbaren.
Der Titelsong jedoch ist die absolute Übernummer auf dem Album. Melodie, Groove und Atmosphäre vereinen sich hier zu einem potentiellen Klassiker. Das verhaltene „Facing Page: Top Left“ erinnert gar an THE BEAUTIFUL SOUTH, ist also wiederum anders als der Rest. Auch das verschrobene „All Is Vanity“ entwickelt schnell seinen eigenen Charme und ist ein weiteres Highlight dieser guten Scheibe. Am Ende steht ein hörenswerter Hidden Track. Der Sound insgesamt ist angenehm erdig und die analoge (!!) Produktion überhaupt eine Freude.

Es ist dennoch nicht alles Gold was glänzt, aber die außergewöhnliche musikalische Gabe der Band schimmert oft genug durch das Gemisch aus interessanten Rocksongs, die mal explosiv daherkommen und mal angenehm zurückhaltend wirken, dass hier zu Recht eine richtig gute Note steht. Die MANICs waren zwar nie wirklich weg, melden sich aber mit einem bemerkenswerten Album zurück und sind mehr Rock’n’Roll als manche ach so harte und trendige Band. Antesten!

08.06.2009

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