Massive - Destination Somewhere

Review

MASSIVE beehren uns mit ihrem zweiten Album „Destination Somewehere“, auf dem die Australier kernigen Rock’n’Roll darbieten, der in Mark und Bein geht. Das ganze ist sauber und druckvoll produziert und bringt die Wände schon mal zum Wackeln.

Zunächst einmal ist positiv hervorzuheben, dass spieltechnisch alles stimmt auf „Destination Somewhere“. MASSIVE zaubern gewiss kein Frickelfest auf das Parkett, aber dennoch sind die Songs sauber und tight gespielt. Am meisten sticht die Leistung von Sänger Brad Marr hervor, dessen Organ an eine Mischung aus Tobias Sammet und Chris Cornell erinnert und somit dem Sound der Australier die bitter nötige Eigenständigkeit verleiht, auch wenn er gerne mal über sein Ziel hinausschießt („The Fall“).

Denn leider erweist sich der Albumtitel „Destination Somewhere“ als programmatisch für das große Problem, das MASSIVE hier haben: Irgendwie wissen sie einfach nicht, wonach sie jetzt eigentlich klingen wollen. Neben pop-punkigen Ausflügen („Blood Money Blues“), VOLBEAT-Anklängen („Sinking Ship“, „The Way It’s Always Been“) oder „Made Of Stone“, in welchem sie GUNS N‘ ROSES nachzueifern scheinen, bildet sich irgendwie kaum ein individuell erkennbarer Stil heraus, es gibt kaum einen Moment, der schreit: DAS sind MASSIVE. Hieran ist sicher auch die Produktion schuld, die, technisch gesehen zwar makellos, dem Sound kaum Kanten zu verleihen imstande ist.

Dass sie doch ziemlich eigenständige, geile Musik machen können, beweisen die Australier ausgerechnet erst im Rausschmeißer „Beaten Dog“. Vor allem liegt das an der herrlich verschnupften Gitarre, die den Song dermaßen trippy und geil klingen lässt, dass man sich fragt, warum das nicht gleich so geht, warum MASSIVE nicht mehrere dieser atmosphärischen Nummern auf „Destination Somewhere“ raushauen. Denn das ist für mich die Stärke von MASSIVE, an der sie anknüpfen sollten, anstatt sich krampfhaft an ein klischeehaftes Rock’n’Roll-Image zu klammern.

Letztlich ergibt sich hieraus ein glatt poliertes Allerwelts-Rock-Album. Man kann sich natürlich kurzweilig an den Hits erfreuen, die auf „Destination Somewhere“ zu finden sind, seien es der Opener „One For The Road“, dem Titeltrack, „Up In Smoke“ oder eben „Beaten Dog“. Eine Langzeitwirkung bleibt jedoch aus. MASSIVE machen zwar Spaß, langweilen aber bisweilen auch schnell. Gerne darf das Quartett in Zukunft an Originalität zulegen – siehe „Beaten Dog“ – und sich auch mal was trauen, anstatt sich auf Bewährtes zu verlassen. Denn in dieser Hinsicht wäre viel mehr drin gewesen.

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04.05.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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