Mind The Gaep - Rock'N'Roll Decadence

Review

Mit MIND THE GAEP meldet sich mal wieder eine jener Bands ans Licht der Öffentlichkeit, die keinen Zweifel daran lässt den Rock’n’Roll in Dosen gefressen haben. Da wird nicht nur gesoffen, Gitarren auf den Boden geschmissen und pausenlos rumgepost, auch HAMMERFALL-artige Motorradknatterein werden da schon mal Symbole für unglaubliche Geschlechtsteile. Und für alle die sich sowas auch gerne daheim anhören, gibt es nun die Debüt-EP „Rock’N’Roll Decadence“ der vier Frankfurter, die in jeder Kneipe den Bierkonsum um ein vielfaches steigern sollte.

Womit es aber auch klar ist, dass die Hessen mit ihrem Erstling das altbewährte Genre rollender Steine und bluesiger Frickelsoli weder erweitern noch neu erfinden wollen. Alles was hier auf Platte gepresst wurde hat man vermutlich schon mal irgendwo anders gehört und andere posende Sonnenbrillenträger dabei auf der Bühne gesehen. Glücklicherweise merkt man aber genauso schnell, dass die Musiker auf jeden Fall gewusst haben was sie tun. Nicht nur dass die Gitarrenlicks und -soli absolut punktgenau rocken, auch das Songwriting geht größtenteils mehr als in Ordnung und läd zur ausgiebigen Nostalgie ein. So stört es auch gar nicht, dass der Opener „Fever“ aus nur einem einzigen Riff zu bestehen scheint, solange es rockt wie Sau und gegen Ende sogar noch cool moduliert wird. In eine ähnliche Richtung gehen die definitiv moshbaren „Don’t Stop The Booze“ und „Wastin‘ Your Time“, während am Schluss mit „Crumbs & Pipes“ nochmal richtig der Blues ausgepackt wird. Und um daber auch so richtig true zu bleiben, klingt die Produktion absolut glasklar und trotzdem rotzig wie aus dem Proberaum. Es wirkt fast so, als wäre die Band bei den wichtigen technischen Arbeiten tatsächlich nüchtern geblieben.

Aber so weit will ich mich auch nicht aus dem Fenster lehnen. Fest steht, dass die Truppe mit einem etwas innovativeren Songwriting in Zukunft einiges reißen kann, aber auch sonst den Rang einer liebgewonnenen Rock’n’Roll-Truppe erreichen könnte. Zumindest einem Plattenvertrag sollte nach dieser Demo nichts mehr im Wege stehen.

01.10.2008

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