Mono Void - Reflections

Review

„Reflections“ heißt das Debütalbum des Schweizer Quartetts MONO VOID und ist letztes Jahr im Oktober erschienen. Die Band selbst stammt aus der Zukunft, genauer gesagt: 107 Jahre, nachdem die Menschheit die Erde verlassen hat, laut eigener Biografie. Nebenbei hat die Menschheit die Erde verlassen, als sich die Sonne zum roten Riesen entwickelt hat. Persönlich finde ich das einen frischen, optimistischen Gedanken, dass es Menschen in ca. 5-7 Milliarden Jahren noch geben wird. Laut Biografie scheint es in dieser Zukunft mal wieder einen Retro-Wahn zu geben, und MONO VOID wollen so retro sein wie möglich und machen Musik, die vor der ersten Klimakatastrophe vor rund 5 Milliarden Jahren gespielt wurde. Die große Frage, die sich dabei stellt, ist doch, warum sie ihre Mucke in die Vergangenheit schicken, in eine Zeit, wo ihre Musik kontemporär ist und nicht im Kontext des Retro-Wahns im Jahre 107 nach roter Riese gesehen wird?

Sci-Fi-Indie-Rock

Lassen wir mal den komplizierten Zeitstrahlkram beiseite. MONO VOID kombinieren Indie Rock mit Post-Punk-Anleihen sowie einer Prise Hard Rock und verbinden das Ganze mit Sci-Fi-Elementen. Sie erinnern hier und dort gern an die UK-Band IDLES, wie mit dem Song „Acrobat“, und an die schwedischen Garage-Rocker THE HIVES, z.B. mit dem Song „Masterpiece“.

„Reflections“ startet schon mal sehr gut. Sie verbinden melancholische Atmosphäre mit fetzigen Riffs. Somit treiben die Songs nicht nur an, sondern laden auch herzlich zum Mitsingen ein. Songs, wie „Out of Reach“ und das vorher angesprochene „Acrobat“ strotzen nur vor Eingängigkeit. Sänger Christian Wullschläger hat eine sehr sympathische, raue, punkige Stimme und kann definitv den Hörer mitreißen. Die erste Hälfte des Albums kann sich wirklich hören lassen und beinhaltet interessanten Indie-Rock.

MONO VOID lassen zu wünschen übrig

In der zweiten Hälfte des Albums wird die Musik allerdings anstrengend. Riffs, wie in „Quiet Place“ oder „Red Giant“ wirken flach und ideenlos. Der Titeltrack „Reflections“ ist mehr einschäfernd als treibend. Das kurze, schon angesprochene „Masterpiece“ ist ein kleiner Lichtblick in der zweiten Hälfte. Ein Song, der allerdings ein Muss ist auf der zweiten Hälfte, ist der abschließende Song „Ogaki“ – eine Art Synth-Punk-Rock-Song, der ordentlich antreibt und ein verdammt fieser Ohrwurm ist.

Letztlich reißt aber ein wirklich guter Song die zweite Hälfte des Albums nicht raus. „Reflections“ von MONO VOID ist demnach ein durchschnittliches Album, mit einer wirklich guten ersten Hälfte, aber einer größtenteils zu vernachlässigenden zweiten Hälfte.

25.01.2020

"Und sonst so?"

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