Motor Mammoth - MXIII

Review

UFOMAMMUT haben es vorgemacht, die Horde zieht nach. Wann immer eine Band in der letzten Dekade die Gattung des längst ausgestorbenen Elefantensäugers für die Namensgebung wählte, konnte man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man es mit Stoner, Sludge, Doom oder allen dreien auf einmal zu tun hat. So ein Wollgetier eignet sich ja auch ganz hervorragend als metaphorisches Vehikel für die Assoziation von Eigenschaften mit der eigenen Musik: archaisch, massiv, gewaltig und irgendwie auch dreckig. Und weil MOTOR MAMMOTH noch eine ölige und laute Maschine voranstellen, ist die Marschrichtung für „MMXIII“ klar,…

…auch ohne, dass die Darmstädter noch die eigene Beschreibung „70s inspired, groove driven, metal approved rock music“ beisteuern. Vom ungelenken Anstrich dieses Labels abgesehen, treffen es MOTOR MAMMOTH aber damit eigentlich ganz gut. Zwischen RED FANG, MONSTAR MAGNET, THE SWORD und mit Abstrichen DOWN angesiedelt, versprüht „MMXIII“ den rotzigen, schweißgetränkten, bierversifften Charme einer schweinerockigen Stoner-Scheibe, bei deren Genuss neben Literweise Pils auch mal der ein oder andere Jolly in der Runde herumgereicht wird. Für Langsamkeit und Lethargie ist hier jedoch kein Platz: doomig ist hier wohlgemerkt nicht viel, dafür treten MOTOR MAMMOTH viel zu dolle aufs Gas. Spaß haben die vier Jungs dazu nicht nur am ausgiebigen Solieren und leichten psychedelischen Einsprengseln („Seven Witches“) sondern auch am Geschichtenerzählen. Anders als beim Gros der Genreveröffentlichungen geht es thematisch auf „MMXIII“ nämlich nicht um Bräute, Bier und Bikes sondern um klassische Horrorfilmfiguren, wie auch der ein oder andere Songtitel bereits suggerieren mag.

Abseits dieses Alleinstellungsmerkmals hat „MMXIII“ aber nicht mehr zu bieten, als das es als nebenherlaufende Hintergrundbeschallung durchgeht. MOTOR MAMOTH machen ihre Sache solide, offerieren aber kein Riff und keine Melodie, die nicht schon irgendwo anders in überzeugenderer Form geschrieben wurden. Als Soundtrack für die nächste bierselige Autoschrauber-Runde reicht es aber allemal.

29.12.2013

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