Mr. Hurley & Die Pulveraffen - Leuchtturm

Review

Galerie mit 28 Bildern: Mr. Hurley & die Pulveraffen - MPS Speyer 2024

MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN haben die Lampen an

„Komm, wir ziehen uns lustige Piratenklamotten an, nehmen an einem Straßenmusikfestival teil, singen dort Seemannslieder und stürmen über zehn Jahre später mit diesem Konzept die Charts.“ Vermutlich ist es MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN bei ihrem ersten Auftritt nicht in den Sinn gekommen, dass so die Kurzfassung ihrer Bandgeschichte im Jahre 2023 aussehen könnte. „Leuchtturm“ heißt Album Nummer sieben und stand wie schon der Vorgänger „Seemannsgrab“ auf Platz 3 der Offiziellen Deutschen Albumcharts und sorgt derzeit für volle und teilweise ausverkaufte Konzerthallen. Grund dafür sind sicherlich nicht allein die Vorschusslorbeeren für die sympathische Piraten-Folk-Truppe, sondern ebenso die hohe Qualität des neusten Silberlings.

Spaßmusik mit Herz

Bereits die ersten Lieder zeigen die PULVERAFFEN in Bestform: „Achterbahn Am Achterdeck“ verknüpft gekonnt Gesellschaftskritik und dynamische Partymusik miteinander, der Titelsong „Leuchtturm“ wird die neue Schunkel- und Mitsinghymne schlechthin und das selbstironische und überspitzte „Beifang“ erhöht den Sympathiepunktestand der Band ungemein. In diesen drei Songs, allesamt als Single ausgekoppelt, zeigt sich, was man von einem Album von MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN erwarten kann: eingängige Melodien, herrlich alberne Texte und vor allem jede Menge Spaß. Es geht um das gemeinsame Blödeln, um die Freude am Unperfekten, um eine Realitätsflucht mit offenen Augen und manchmal vernebelten Sinnen.

Durchgängig hohe Qualität

Die Band ist sich dabei nie zu Schade ihren vom Irish Folk beeinflussten und modern dargebotenen Grundsound um die eine oder andere Facette zu erweitern. Dazu zählen einfache Elemente wie die Trompetenklänge in „Wir Fahren Zur Hölle“ oder die Stadion-Rock-Atmosphäre in „Mein Charakter“, aber auch völlig unerwartete Genreeinflüsse, wie die passend eingesetzte Marschmusik im grandiosen Anti-Schwurbler-Song „Die Da Oben“. Mit „Trink Schnell Aus“ bewegen sich die PULVERAFFEN ein wenig zurück zu ihren Wurzeln und kredenzen der geneigten Hörerschaft einen süffisanten Shanty, der die Gehörgänge in nächster Zeit nicht verlassen wird.

„Leuchtturm“ hält über weite Strecken die gewohnt hohe Qualität, die die Fans über die Jahre gewohnt sind. Buckteeth Bannocks obligatorische Pöbelnummer „Mitt’n rein“ („Gönnt die Welt dir keine Pause, dann hau ihr in die Schnauze!“) und Mr. Hurleys künftiger Running Gag „Meine Schnauze“ sind unanfechtbare Albumhighlights, die die Frage offen lassen, ob es überhaupt Schwachpunkte auf dieser Platte gibt. Allerdings haben MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN doch hin und wieder einige Songs auf ihren Alben, die kaum mehr als ein einmaliges Hörvergnügen bieten. Die Rede ist von „Du Bist Mein Schatz“, einem Song mit nettem Wortwitz im Text, dessen Wirkung bei Mehrfachem Hören allerdings verpufft. Auch die düstere, atmosphärische Seite hat man von der Osnabrücker Familienbande schon einmal packender erlebt als in „Verlorene Seele“. Die beiden genannten Stücke sind wahrlich nicht schlecht, gehen aber angesichts der enormen Spielfreude des restlichen Albums unter.

„Leuchtturm“ fügt sich nahtlos in die durchgängig überzeugende Diskografie von MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN ein und liefert zahlreiche Highlights für die Konzerte der kommenden Jahre.

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05.10.2023

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