Naat - Fallen Oracles

Review

Vier Jahre nach Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums sind die Italiener von NAAT zurück mit „Fallen Oracles“. Was steckt hinter dem proggy anmutenden Cover und den Vermarktungsphrasen, die ein „pure blend of power, atmosphere and blistering riffage“ versprechen?

Zarte Melodien und Riffberge

NAAT haben sich einem rein instrumentalen Mix aus Sludge-Elementen, Post-Metal-Walzen und atmosphärischen Verschnaufpausen verschrieben. „Sleepeater“ stellt dabei einen maximal brachialen Einstieg in „Fallen Oracles“ dar, obschon sich auch hier spätestens in der zweiten Songhälfte singende Leadgitarren durch das schwere Fundament kämpfen. Deutlich mehr auf der Shoegaze/Post-Seite spielt sich „Liquor“ ab, der zudem auf nahezu die doppelte Spielzeit kommt. Hier fühlt man sich bisweilen an ALCEST oder CRIPPLED BLACK PHOENIX erinnert.

„Relics“ dient danach lediglich der Einstimmung auf den tiefschwarzen Monolithen inmitten der insgesamt sieben Tracks. „The Moth“ begräbt seine zarten Melodien äußerst effektiv unter dramatischen Riffbergen mit einigen Blackgaze-Momenten und gehört zusammen mit dem folgenden „Inner Shelter“ vielleicht deshalb zu den interessantesten Tracks auf „Fallen Oracles“. Mehrmals werden beim Hören dieser Passagen auch Erinnerungen an die letzte Platte von THE OCEAN wach.

NAAT versprühen meditativen Jam-Charakter

Vocals? Vermisst man bei NAAT zu keinem Zeitpunkt. „Fallen Oracles“ verbreitet über weiter Strecken eine packende Atmosphäre und variiert die Songmotive immer genau richtig, um den schmalen Grat zwischen hypnotisch und repetitiv nicht unter den Füßen zu verlieren. Dabei hilft, dass die Gesamtspielzeit von „Fallen Oracles“ die 40-Minuten-Marke nicht reißt. Viel länger hätten NAAT ihre Spannungsbögen womöglich nicht halten können.

Ehrlicherweise machen NAAT nämlich vieles richtig, setzen jedoch über die Spieldauer hinaus wenige bleibende Akzente oder nachklingende Momente. Solange es läuft, ist „Fallen Oracles“ atmosphärisch und bisweilen meditativ und man merkt durchaus positiv, dass viele der Riffs ihren Ursprung in mitgeschnittenen Proberaum-Jam-Sessions haben. So mag auch das Live-Erlebnis bei entsprechendem Sound, wie so häufig in diesem Genre, noch gänzlich neue Erfahrungen bereithalten. Um sich innerhalb der Szene wirklich abzusetzen, mangelt es jedoch noch etwas an Wiedererkennungswert und frischen Ideen.

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20.03.2020

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