Nasty Nuns - Sick In The Head

Review

Glam Rock anno 2014 – geht das? Wie NASTY NUNS aus Kempten zeigen geht es schon und das sogar recht süffig. Die meisten denken jetzt vermutlich an Steel Panther als Referenz, doch mit den Königen der Spandex haben die schmierigen Nonnen nicht allzu viel gemein. Während die L.A. Spaßvögel ziemlich metalisch vorgehen, setzen die Nuns auf straighten GlamNRoll, wie man ihn von alten Mötley Crüe, Kiss und Poison kennt. Von diesen hat man sich auch reichlich inspirieren lassen (einer der Leadgitarristen nennt sich Nikki Nine), doch bei dieser Musik ist das kein Vorwurf – 90 % der Thrasher berufen sich ja auch auf die immer gleichen Bands, ohne deswegen ihre Daseinsberechtigung zu verlieren. Und auch NASTY NUNS haben ein Profil, welches markant genug ist, um mehr als nur eine Coverband zu sein. Dafür ist vor allem Julez Gun am Mikrofon verantwortlich. Mit einer sehr starken Gesangsstimme, die auch in den hohen bereichen eine tolle Figur macht, trägt er die Songs. Und der Rest der Band zieht ihn nicht gerade runter – instrumental hat man es hier nicht mit Anfängern zu tun. Spritzige Soli, knackige Drums, sattes Gebasse – spielen kann der Fünfer. Auch der Sound ist eine gelungene Balance zwischen erdigen RockNRoll und überproduzierten Glam – passt tatsächlich gut zusammen und wurde vom Sänger selbst aufgenommen und gemixed. Eine ordentliche Leistung. Was die Songs angeht, so beweist man ein mal mehr (Insanity, Sick In The Head), mal weniger (Light The Night) gutes Händchen für eingängige Refrains und Mitsingpassagen. Einprägsam sind die Songs zwar alle, manchmal jedoch etwas zu gewollt auf Eingängigkeit getrimmt. Dafür gibt es dann Songs, wie den Titeltrack, der trotz seiner Einfachheit fast schon gegen den eigenen Willen zum angenehmen Ohrwurm wird. Live definitiv ein Kracher. Über die Lyrics reden wir lieber nicht (Cause Heavy Metal is a Party) – für schöne Texte wird diese Musik nun mal nicht geschrieben. Der Rest ist in Anbetracht des fast schon nekrophil geschändeten Genres angenehm erfrischend. Wenn demnächst ein Paar Hits mehr auf der Platte sind, könnte die Band vielen Leuten eine sehr gute Zeit bringen. Können sie aber vermutlich auch jetzt schon.

06.10.2014

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