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Palmchat - Suck It Up, Princess

Review

Bei dem Begriff „Pop-Punk“ stellt es vielen die Haare auf. Man denkt meist an die schleimigen California-Boys von ALL TIME LOW oder CRASH ROMEO, die in den letzten Jahren ordentliche Erfolge mit mehr oder minder durchschnittlichen Releases einheimsen konnten und damit eine regelrechte Welle von Nachzüglern lostraten. Dass es aber auch ernstzunehmende Veröffenlichungen in diesem Sektor gibt, bewiesen jüngst RISE AGAINST oder SUM 41, die auf ihren aktuellen Veröffentlichungen deutlich reifer und ernster zu Werke gehen, als die eben genannten Sunnyboys. PALMCHAT aus dem schönen Saarbrücken versuchen nun, wenn auch recht spät, auf diesen Zug aufzuspringen, und versäumen dabei nie zu betonen, dass man sich natürlich von der Masse abhebt, und sein ganz eigenes Süppchen kocht.

Dass das aber nur bedingt stimmt, wird schon mit dem Opener „The Way It Has To Be“ klar. Alle Trademarks des sonnigen Sounds sind da, die laschen Gitarren mit ihren seichten Riffs, unauffälliges Midtempo-Drumming, und eine Stimme die leider wahnsinnig austauschbar wirkt. Das einzige mit dem man diese von Grund auf nicht gerade anspruchsvolle Musik retten kann, sind starke Hooklines und Refrains, die sich einprägen und von denen man sich bei 30 Grad am Baggersee die Laune heben lässt. Das genau diese aber auf dem Debut „Suck It Up, Princess“ ausbleiben, schiebt die junge Band noch weiter ins untere Mittelfeld. Tracks wie „Dude…Just Put Some Faith In Me“ oder „Checked For The Rest“ rauschen geradewegs am Ohr vorbei, die Balladen „Sunshine“ und „Time Won´t Change A Thing“ berühren so gar nicht und triefen vor Schleim, und der Abschluss mit den plötzlich auftauchenden Growls und Breakdowns in „A For Attitude“ wirkt, gelinde gesagt, sehr aufgesetzt.

Auch wenn man in „Fuck All Your Haters“ auf pubertäre Art klar macht, dass alle Leute, die böse Worte für die Band finden, sich mal kreuzweise können, muss ich auch nach mehreren Durchläufen gestehen: Das war nichts! Ohne jeglichen Akzent oder wirklich guten Moment stellt sich das Debut von PALMCHAT selbst ins Abseits, und dürfte nur für beinharte Genre-Fans etwas sein.

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18.06.2012

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