Panzerchrist - Maleficium Part I

Review

Nach einer zehnjährigen Pause und einer fast vollständigen Line-Up-Rotation kehrten PANZERCHRIST im vergangenen Jahr mit „Last Of A Kind“ furios zurück. Insbesondere Neusängerin Sonja Rosenlund Ahl lieferte auf dem Comeback-Output eine denkwürdige Performance, die aufgrund ihrer garstigen Stimmlage ideal in das Genrekonstrukt zwischen Black- und Death Metal passt. Nun scheinen die Dänen um das letzte verbleibende Gründungsmitglied Michael Enevoldsen auf ihrem Neuwerk „Maleficium Part I“ aber wieder mehr auf ihre Wurzeln zu schielen und wollen den Sound mehr in Richtung Death Metal verschieben. Dafür hat man sich Ove Lungskov (ROTTEN OCEAN) hinter die Schießbude geholt, der entsprechende Erfahrung einbringen soll.

Wieder mehr Death Metal?

Die letzte Platte des Quintetts war ein widerspenstiges Biest mit langen, tiefschwarzen Krallen, das sich gegen jeden Domestizierungsversuch mit allen vorhandenen Mitteln wehrte. Diese tiefe Abscheu verbreitet „Maleficium Part I“ zunächst einmal nicht. Klar, mit „Blood Leeches“, „Sister Death“ oder „Savage Daughter“ leiern PANZERCHRIST ein paar wuchtig flinke Nummern raus, denen aber durch die etwas kompaktere Ausrichtung aber ein wenig die Wirkungskraft abgeht. „Weak Is The Flesh“ ist mit seinem fast modernen Bratriff dann schon unheimlich eingängig, hat auch endlich mal wieder ein paar Impulse dieses plakativen Hasses, nachdem man nach „Last Of A Kind“ lechzt, kann dieses Niveau aber trotzdem nicht ganz halten.

Mit „Curse Of Desire“ haben PANZERCHRIST darüber hinaus noch einen lupenreinen Death-Doomer auf „Maleficium Part I“ gepackt, doch auch dieses überlange Stück kommt nicht über ein Achtungszucken der Augenbrauen hinweg. Dass die Band mit ihrem nunmehr neunten Studioalbum wieder verstärkt die Death-Metal-Keule schwingt, erzählt „Maleficium Part I“ eher auf subtiler Ebene, denn mit Rosenlund Ahl am Mikrophon und den schaurigen Key-Einsätzen von Enevoldsen bleibt die Stimmung bei den Dänen schwarz, wenngleich nicht annähernd so zwingend und intensiv wie noch auf dem Vorgänger.

Auf Kosten der Bösartigkeit

Nach Album Nummer Acht aus dem Juli 2023 ist letztendlich kaum Zeit vergangen, bis sich Hauptsongwriter Panzergeneral Enevoldsen wieder ans Schreiben von neuem Material gesetzt hat. Ob das nun ein wesentlicher Grund dafür ist, dass „Maleficium Part I“ nicht so ausgereift wirkt, wie es durchaus hätte sein können, lässt sich an dieser Stelle nur erahnen. In jedem Fall erscheint der erste Teil von voraussichtlich noch weiteren Parts wie ein Rückschritt.

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30.11.2024

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