Pascow - Diene Der Party

Review

Diene Der Party von PASCOW steht, wie jede Platte der vier Musiker aus Gimbweiler, vom ersten Ton an für meisterhaftes Stören der trügerischen Ruhe und emotionalen Tiefgang. Rebellieren kann man auf viele Arten – PASCOW haben sich für konkrete Statements entschieden. Sie klagen die Sorgen des kleinen Mannes und zeigen auf, dass nur die Summe der kleinen Teilchen das große Ganze ergibt. Dabei gehen sie intelligent und behutsam vor, sodass sie niemals überheblich wirken. PASCOW fassen Wut in Worte, verleihen Gefühlen Ausdruck und alles weit entfernt von gängigem Stammtisch-Niveau und ohne Dicktuerei.

Sänger Alex hat etwas drohendes in seiner Stimme, wirkt immer wie knapp vor der Eskalation, genau dieses wütende Zittern in seiner Stimme macht PASCOW so interessant und ihn erkennbar unter Millionen. Prägnant sind auch die spontan gezückten Melodien und dieser unbändige, typische Zug in den Songs. Auf Diene Der Party hat sich dahingehend nichts geändert, keine Sekunde wird vergeudet. PASCOW sind aber noch konkreter geworden, haben Schlag- und Trefferzahl deutlich erhöht und zeigen musikalische neue Seiten, die ich ihnen so nicht unbedingt zugetraut hätte – Verspielte Gitarrensoli, tanzbare Parts und mehrere Stücke ohne greifbaren Refrain? Hektisch-runtergerissene Punk-Häppchen mit offenen Akkorden wurden unauffällig dazwischen platziert, so schaffen es PASCOW mühelos wieder auf beiden Hochzeiten zu tanzen und die Bolzer und Denker gleichermaßen anzusprechen. Rückblickend lässt sich aber feststellen, dass der Vorgänger Alles Muss Kaputt Sein bereits die ersten Anzeichen für diese Vielseitigkeit zeigte, die Musiker gehen lediglich den nötigen nächsten Schritt.

Castle Rock , „Zwickau Sehen Und Sterben“ und der Titelsong Diene Der Party offenbaren eine neue Seite von PASCOW, die Band versucht sich erfolgreich an Dance-Punk (für Neueinsteiger – so ähnlich wie GOSSIP in ihren Anfangstagen), natürlich ohne die typisch-fluffigen PASCOW-Melodien zu vernachlässigen. Live-Explosion vorprogrammiert! Ansonsten gibt es PASCOW wie man sie kennt und liebt – nach vorne gespielter Punk Rock, als einfach getarnt und doch enorm durchdacht, verspielt und liebevoll geschliffen. Die Relevanz der aufrüttelnden Texte ist eigentlich nicht in Punkten auszudrücken und mühelos könnte man ein ganzes Review ausschließlich mit geistreichen Textzitaten von Diene Der Party stricken. Die Saat von Jens Rachut geht nicht nur im Norden auf!

Das grollende Quartett hat sich zwar einige Kanten minimal abgeschliffen,  aber auch neue Ecken reingehauen und damit den grandiosen Vorgänger locker in die Tasche gesteckt. Live sind PASCOW immer ein Fest, es gilt also die Tour zu besuchen und der verdammten Party zu dienen. Bezüglich Tickets sollte man sich ranhalten, denn bereits 6 Wochen vor Veröffentlichung war das limitierte Box-Set schon ausverkauft und mit den Konzertkarten sieht es wahrscheinlich nicht anders aus. Was das bedeutet? Sprich lauter Alex, lauter! Und sing bitte weiter über Ekel und Blödsinn aus ganz-egal-wo, denn irgendwas ist garantiert schief gegangen, vom Anfang des Reviews bis hierhin


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20.02.2014

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