Peter Green - Supernatural

Review

Das hier ist für diese notorischen Besserwisser, die nahezu reflexartig das Maul aufreißen, um sich wie ein Kleinkind darüber zu echauffieren, dass der Wal doch eben kein Fisch ist.
Wow, welch’ völlig neuartige Erkenntnis; muss aber immer wieder aufs Butterbrot, wenn irgendwo das Wort Walfisch fällt.
Man kann natürlich genauso gut irgendwo sitzen und sein Spider-Man-Comic lesen, nur um dann von einem plärrenden Burschen mit Ekel erregender Vehemenz darauf hingewiesen zu werden, dass in einer Sprechblase auf Seite 18 unser Spidie als „Insekt“ bezeichnet wird. Das ist doch ein Spinnentier! Mit acht Beinen! ACHT!
Diese Pseudointellektuellen sind dann aber unter Garantie diejenigen, die immer wenn sie „Black Magic Woman“ hören, im Chor brüllen: „Oh, Santana, du Klampfengott! Wie war das schön, als der Carlos die Nummer rausbrachte.“
So, ihr Pfeifen. Jetzt mal ne verbindliche Durchsage: Die Nummer is’ von Peter Green. Ehrlich! Hähä! Und dann kommt ihr mit diesem lahmen Walfisch-Gelaber. Pffft! Green… Green wie Grün! Genau, der von FLEETWOOD MAC.

Nachdem wir das hinter uns haben, können wir uns ja beruhigt der vorliegenden Tonkonserve widmen. Sind genau genommen 2 Konserven.
Platte Nr. 1 enthält zum Gutteil 1970 mitgeschnittene FLEETWOOD-MAC-Kleinodien.
Der Sound ist dabei natürlich etwas rau ausgefallen, der Gesang hin und wieder etwas knarzig bis zu leise, doch vermittelt die Scheibe neben dem Charme dieser Jahre auch stets die songwriterische Klasse solcher Hits wie „Oh Well!“ und „Albatross“.
Los geht’s aber mit „The Green Manalishi“, das im Hinblick auf das spätere Cover durch JUDAS PRIEST im Übrigen direkte metallische Relevanz besitzt.
Ein Beweis, das Bluesrock auf eine Art verdammt düster wie auch psychedelisch klingen kann. Dann folgt das bereits vorhin bemühte „Black Magic Woman“ (extra für euch Walfisch-Guerillas!). Dass Carlos Santana mit der Nummer mehr Erfolg hatte als der „beste weiße Bluesgitarrist“… Geschichte.
Jedenfalls weiß die Nummer auch noch heute, mehr als ausreichend Haare aufzustellen.
Besonderes Highlight dürfte dann aber das über 24-minütige „Rattlesnake Shake“ sein, dass nahezu alle Qualitäten der anderen Songs resümiert und Greens eindrucksvolles Solo-Spiel herausstellt.
Ja, wer denkt, FLEETWOOD wäre nur zu so was wie der schnulzigen Pop-Kamelle „Little Lies“ fähig, reduziert YES wahrscheinlich auch nur auf „Owner Of A Lonely Heart“.

Platte Nummer 2 offeriert dann ein Best Of von Green mit Songs seiner SPLINTER GROUP.
Hier sind gewiss auch ein paar nette und im Großteil ruhigere Nummern vertreten, doch weiß das bluesige bis stellenweise country-lastige, fast auf Airplay schielende Material im direkten Vergleich zur ersten Scheibe nicht ganz so zu gefallen.

Dennoch: Leute, die den 60-70ern so Einiges abgewinnen können oder sich musikhistorisch weiterbilden wollen, sollten hier zuschlagen, zumal dem sehr gut aufgemachten Release ein tatsächlich recht informatives Booklet beigelegt wurde.

Fassen wir also zusammen: Peter Santana ist kein Fisch und hat acht Beine!

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19.05.2007

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