Redemption - I Am The Storm

Review

Soundcheck März 2023# 8

Knapp fünf Jahre, nachdem REDEMPTION mit Tom Englund von EVERGREY ihren neuen Sänger vorstellten, meldet sich die Progressive-Metal-Band mit „I Am The Storm“ zurück. Hinter diesem generischen Albumtitel verbirgt sich ein vielschichtiges Album, das seinen eigenen Ambitionen aber nicht immer gerecht wird.

Musikalisch stimmt soweit alles. Fans des progressiven US-Stahls, wie man ihn von FATES WARNING und SYMPHONY X kennt, werden bei REDEMPTION alle Trademarks des Genres finden: Gitarre und Keyboard flitzen durch die Songs, angetrieben von ausgefeilten Schlagzeugfiguren, während man sich in mal stimmungsvollen, mal kitschigen Midtempo-Parts etwas Entspannung gönnt.

„I Am The Storm“ – eine emotionale Achterbahnfahrt

Dabei scheut die Band nicht davor zurück, sich den ganz großen Gefühlen zu widmen. Ging es um „Long Night’s Journey Into Day“ noch um Hoffnung und Neuanfang, ist „I Am The Storm“ eine wilde Achterbahnfahrt der Emotionen. „Unsere Songs haben eine generell positive Ausrichtung, behandeln aber dennoch sämtliche Aspekte des menschlichen Daseins, also auch Schmerz und Leid, Angst und Sorge, Hoffnung und Enttäuschung“, erklärt Gitarrist Nick van Dyk.

Bleiben wir mal bei dem Saitenhexer: Dieser leistet wirklich herausragende Arbeit und pusht vor allem die ersten drei Songs des Albums mit versierten Soli und knackigen Riffs verlässlich über die Ziellinie. Das Zusammenspiel mit Keyboarder Vikram Shankar funktioniert hervorragend, ebenso fügt sich das Spiel von Schlagzeuger Chris Quirarte gekonnt wie unaufdringlich in die Musik ein.

REDEMPTION bleiben hinter ihren eigenen Erwartungen zurück

Dann jedoch verheben sich REDEMPTION einige Male. „The Emotional Depiction of Light“ ist eine viel zu lange, viel zu ölige Progressive-Ballade. Hört man sich die alternative Version an, die ans Ende des Albums gestellt wurde, kommt man zu der Vermutung, dass beide Varianten nicht der Weisheit letzten Schluss darstellen und der Song insgesamt noch etwas Arbeit hätte vertragen können.

Ebenso entlocken die Coversongs von GENESIS und PETER GABRIEL nicht mehr als ein anerkennendes Nicken. Wo wir gerade bei solidem Standard sind, müssen wir auch über Tom Englund sprechen. Der Sänger macht einen guten Job, keine Frage, wirkt aber irgendwie bemüht. Der Gesang fügt sich nicht immer perfekt in die Gesamtstruktur der Songs ein, klingt vereinzelt sogar etwas deplatziert im Mix.

Ein gutes Genrewerk mit einigen Mängeln

Abgesehen davon ist „I Am The Storm“ gut produziert und entfaltet im klaren Klang seine volle Wirkung. Generell bietet das Album trotz seiner Mängel viele musikalische Highlights. Die beste Scheibe von REDEMPTON ist es jedoch nicht geworden. Dazu fehlt es den meisten Songs an der kreativen Genialität, die die Band ansonsten auszeichnet. Doch auch wenn die zündenden musikalischen Ideen dieses Mal rar sind, sollten Genrefans dem Album ein Ohr gönnen und auch Fans der Band dürften zufrieden sein.

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18.03.2023

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