Regicide - Viorus

Review

Yehaa! Und wieder ein tapferer Versuch der Violine als Leadinstrument die Weltherrschaft zu erringen! Sind Gitarren jetzt uncool? Müssen jetzt alle Bands Violinen Soli einbauen? Nein – aber bei Bands wie Regicide klingt es trotzdem verdammt stark…
Denn Regicide sind sowieso etwas anders. Die sieben Mann/Frau starke Truppe besteht nämlich nicht nur aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und erwähnter Geige, sondern auch aus einem Pianisten und zwei (!) Sängern (männlich/weiblich). Wo man aber im Normalfall ein totales Chaos erwartet, triumphiert die Truppe mit komplexen aber geordneten Songstrukturen und einer herrlichen Dynamik, die im diesen Genre vielleicht höchstens die Letzte Instanz ab und zu hat zelebrieren können. Und sobald man dann das neue Werk zum ersten Mal komplett durchgehört hat fällt noch etwas ganz entscheidendes auf: Diese Band meint es absolut ernst…
Und so rockt und schmeichelt sich die Gruppe durch 10 abwechslungsreiche Songs. Ob rockig (Behind his Eyes, Viorus), flott (The Fragrance) oder melancholisch ruhig (Lonely Voices, Along the Way) werden alle Themenbereiche abgehandelt die dieses Genre ausmachen. Das ist zwar leider etwas vorhersehbar, kann aber bei einem Debutalbum verziehen werden. Überraschen hingegen tut die Tatsache dass unter diesen 10 Tracks nur 2 unter die 5 Minuten Marke fallen und der Rest zu keinem Zeitpunkt gestreckt wirkt. Und Freunde anständiger Epen werden hier auch gut versorgt: Mit ‚An embracing space‘ legt das Septett einen Elfminüter hin der seinesgleichen sucht… Atmosphäre und Härte entladen sich im munteren Zusammenspiel und explodieren in dem stärksten und ohrwurmigsten Refrain der ganzen Scheibe – weltklasse!
Ebenfalls klasse sind die progressiven Anteile des Albums, wie zum Beispiel im fast 8 minütigem Prog Meisterstück ‚Mastery Demise‘ welches sich auch als eines der Albumhighlights zählen kann. Teilweise fallen zwar Parallelen zu Symphony X und bereits angesprochener Letzten Instanz auf, doch über den größten Teil der Scheibe fällt dies nicht übertrieben ins Gewicht. Ein paar folklastige Parts sucht man auch vergebens, obwohl es sich bei dieser Bandkonstellation sicher angeboten hätte – doch vielleicht beim nächsten mal.
Fest steht jedenfalls (und darauf verwette ich alle Goldmedallien der deutschen Olympiamannschaft) dass Regicide in einigen Jahren genau dort thronen werden wo sich heute Subway to Sally befinden, selbst wenn Viorus noch ein wenig geklaut klingt. Die Band hat ein absolut enormes Potential, große Spielfreude und ein Händchen für’s Songwriting – wenn die Livequalitäten ähnlich sind (und davon werde ich mich bald überzeugen) steht einer großen Karriere nix mehr im Wege. Fazit: Unterstützen, kaufen und Luftvioline spielen!

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23.08.2004

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