Rioghan - Different Kind Of Loss

Review

Wer bei dem Namen RIOGHAN sofort irische Wiesenluft wittern mag, irrt gewaltig. Denn bei RIOGHAN handelt es sich um ein Progressive-Metal-Projekt der finnischen Sängerin Jenni Perämäki sowie dem Gitarristen Teemu Liekkala und dem Schlagzeuger Valtteri Revonkorpi. Um die ganze Sache abzurunden, haben RIOGHAN für ihr Debüt-Album „Different Kind Of Loss“ noch den einen oder anderen Stargast verpflichten können. Dazu aber später mehr.

„Different Kind Of Loss“ mit einem modernen Genreanstrich

Stilistisch bewegen sich RIOGHAN in ähnlichen Fahrwassern wie die aktuell schwer angesagten SPIRITBOX. Gerade der Opener „Sights“ klingt stark nach den KanadierInnen. Nur dass RIOGHAN viel weniger auf unnötige Djent-Elemente setzen. Stattdessen gönnen sie dem Progressive Metal einen modernen, fast schon nach Mainstream klingenden Anstrich. Das wird vielleicht Genrepuristen, die auf HAKEN und die alten DREAM THEATER schwören, sicherlich abschrecken. Hier gesellt sich auch schon der erste prominente Gast zu dem Ensemble. Kein geringerer als Jonas Renkse von den legendären KATATONIA hat hier seinen Beitrag geleistet. Leider nicht als Sänger, dafür aber als (leider kaum hörbarer) Keyboarder. Dass RIOGHAN aber nicht nur monoton-kitschige Mainstream-Metal abliefern können, zeigen Sie auf dem folgenden „Promises“. Vor allem in der zweiten Hälfte regieren vor allem ständig wechselnde Rhythmenwechsel. Auch vor gelegentlichen Screams (die aber nicht ganz überzeugend wirken), schreckt Jenni Perämäki nicht zurück.

Kitschkanone

Dennoch präsentieren RIOGHAN auf „Different Kind Of Loss“ nichts, was man im Bereich des Progressive Metals nicht schon in der ein oder anderen Form gehört hat. Gerade die schon zitierten SPIRITBOX fallen einem beim Hören immer wieder in den Sinn. Perämäkis Stimme lässt viele der Songs – so hart auch die Instrumentenfront aufwartet – immer wieder zu kitschig daherkommen. Gerade Genre-Puristen, die auf Bands wie LEPROUS, HAKEN oder die alten DREAM THEATER schwören, könnten sich bei RIOGHAN nicht angesprochen fühlen. Jüngere Metal-Fans oder Neulinge im Bereich Prog könnten hier eine interessante Band vorfinden, die ihnen Geschmack auf mehr macht. Apropros LEPROUS: Frontmann Einar Solberg hat die Keyboardparts auf den Stücken „Bruises“ und „Lights“ eingespielt. Mit „Different Kind Of Loss“ haben RIOGHAN ein interessantes Debüt vorgelegt, dem gerade Fans von SPIRITBOX und LEPROUS eine Chance geben sollten. Dennoch ist da noch einiges an Luft nach oben.

 

15.12.2022

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2 Kommentare zu Rioghan - Different Kind Of Loss

  1. Undzerfallenselbst sagt:

    Ich muss gestehen, ich habe hier nur reingehört, da ich Ardarith, Croone und Cave In alle >8/10 fand und alle hier im niederen Wertungsbereich von 6/10 lagen… merkwürdige Logik, die mir aber Recht gibt. Auch Rioghan ist nach dem ersten hören für mich 8/10, Tendenz nach oben.

    8/10