Sacral Rage - Beyond Celestial Echoes

Review

In Deckung: SACRAL RAGE aus Griechenland verpassen dem (hoffentlich ausreichend aus der Schussbahn) geneigten Auditorium mit „Beyond Celestial Echoes“ wieder ein Geschoss, das nicht ohne ist. Nicht ohne Wahnsinn. Und nicht ohne entsprechende Vorbildung bzw. Abhärtung überleb- geschweige denn genießbar. Oder gar verehrbar. SACRAL RAGE nämlich fabrizieren auf ihrem dritten Album eine hektische Variante des (naheliegend nicht allseits) beliebten Tech-Thrashs, die fließend in klassischen US-Metal übergeht. Und die ziemlich weit draußen ihre Kreise zieht, besser: Haken schlägt.

„Beyond Celestial Echoes“ schießt ins All

Akustisch können sozusagen vom WATCHTOWER aus AGENT STEEL dabei beobachtet werden, wie sie VEKTOR in eine etwas weniger dunkle und brachiale Rakete mit großem RUSH-Logo bugsieren. Entspannt und vorhersehbar geht anders – langweilig aber auch.
Auf die frühen und gern mal ausufernden RUSH verweist vor allem das abschließende und viertelstündige „The Glass“, bei dem die Kanadier zu ihrer Hochzeit versiert in Richtung Metal gebeamt werden. Und auch die übrigen und kürzeren Stücke sind in ihrer Anlage nicht nennenswert weniger komplex und in dieser Hinsicht eine kleine Steigerung zu den vorherigen Werken von SACRAL RAGE. Vertracktes, phasenweise thrashiges und gern einmal forsch beschleunigendes Riffing trifft auf ausgeprägt melodische Passagen, zwei eigenständige instrumentale Zwischenspiele verdichten die Weltraum-Atmo. Der Refrain als solcher ist auch an Bord, sitzt jedoch nicht zentral am Schaltknüppel. So oder so: Kleines subkulturelles Astronautentraining schadet vor Antritt der Mission nicht.

Und SACRAL RAGE haben ’nen Knall

An der Sirene von Sänger Dimitris, nur im erwähnten „The Glass“ zum Teil etwas zurückgenommen, werden sich naturgemäß ebenfalls die Geister scheiden. Aber für wen bei beim guten John Cyriis noch nicht die Grenze der Erträglichkeit erreicht ist, dem wird der Gesang bei SACRAL RAGE zu einem amtlichen Höhenrausch verhelfen.
Die zugehörige Story, die „Beyond Celestial Echoes“ erzählt, hält da mit. Ohne jetzt zu spoilern – wem bei der Vorstellung einer tiefschürfenden Verschmelzung von Perry Rhodan, den Masters Of The Universe und mystischen Götter-Geschichten spontan das Teleskop beschlägt, dem sei mit den Ohren vor den Boxen und den Augen im All Erregendes versprochen.

Fazit: Schwieriger Fall

Einfach aus Prinzip müsste man SACRAL RAGE für ihr drittes stures Kunstwerk die Höchstnote geben. Im Namen der Kutte, der coolen Uncoolness, des Leck-mich-am-Arsch. Allerdings geht „Beyond Celestial Echoes“ letztlich die Griffigkeit ab, die man nach intensivem Genuss aus den (besten) Werken der oben genannten Säulenheiligen des Genres herauspolieren kann. Fast durchweg nickt man SACRAL RAGE anerkennend zu, mitunter auch begeistert und zu keinem Moment nickt man ein. Aber dass man ganzen Songs als künftigen Klassikern einen Ehrenplatz im eigenen Hirn, im eigenen Herzen gewährt, das bleibt fraglich. Aber nicht ausgeschlossen. Die Zukunft, sie steht in den Sternen.

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21.10.2018

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1 Kommentar zu Sacral Rage - Beyond Celestial Echoes

  1. BlindeGardine sagt:

    Wie geil ist das denn bitte? Besonders der VEKTOR-Verweis hat mich neugierig gemacht und ich muss sagen, was ich bisher gehört habe gefällt doch sehr. Werd ich mal genauer unter die Lupe nehmen.