Sandra Nasic - The Signal
Jens 
Kaum sind die GUANO APES Geschichte, betritt das bisherige Aushängeschild SANDRA NASIC mit ihrem Solo-Debüt „The Signal“ erneut die Bühne. Ein Befreiungsschrei auf musikalischer Ebene soll es sein, das neue Album, das so persönlich ist, das „The Signal“ mit der vorherigen Band schlichtweg nicht möglich war, doch das Ergebnis klingt trotz experimenteller Schlagseite über weite Strecken leider nur langweilig und ideenlos.
Knallt der Opener „The Name Of My Baby“ sowie die Single-Auskopplung „Fever“ dem Hörer noch ein ganz ordentliches, stark poppig klingendes Gitarren-Brett vor den Latz, das Frau Nasic wie zu den besten Zeiten der APES mit aggressiverem Gesang schmückt, bewegt sich „Sorry“ bereits im Achtziger-Elektropop und teilt damit das Schicksal der meisten anderen Tracks auf diesem Album: alle sind sie ganz nett anzuhören und auf Radiokompatibilität getrimmt, doch vor allem aber sind sie harmlos, zahnlos und ohne Substanz.
Mit „Mecasanova“, dem Titelsong „The Signal“, der mit breiigem Breitwandsound exrem nervt, und dem Rausschmeißer „Counting Trees“ versucht sich Nasic mutig zwischen Dance-Beats und Pop-Melodien zu bewegen, die man bereits aus den Achtzigern zu kennen glaubt, und kann damit ebensowenig überzeugen, wie mit den Balladen, die auf diesem Album zum absoluten Tiefpunkt zählen. Hier zeigt sich letztendlich auch, wie sehr die Stimme der Künstlerin verliert, wenn sie nicht mehr aggressiv shoutet, sondern differenziert zu singen versucht und dabei fast schon lustlos klingt, als hätte Nasic bereits selbst begriffen, dass dieses Album ganz bestimmt kein Signal setzt.
Auch wenn SANDRA NASIC beteuert sich gefunden zu haben, klingt sie zwischen Pop und Elektro mit gelegentlichem Rock-Einschlag ziemlich verloren, ratlos und suhlt sich damit im untersten, völlig belanglosen Mittelmaß. Wer etwa Songs der Marke „Lords Of The Boards“, „Open Your Eyes“ oder auch „Pretty In Scarlet“ erwartet hat, wird bitter enttäuscht.
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