Sea - The Grip Of Time

Review

Eins kann man guten Gewissens sagen: Das Zweitwerk „The Grip Of Time“ von SEA ist wirklich lang erwartet. Die dänischen Heavyrocker haben sich damit jetzt zweieinhalb Jahre Zeit gelassen, waren zwischendurch zwar nicht untätig und sind fleißig durch die Weltgeschichte getourt, aber so langsam fragten sich die Daheimgebliebenen schon, wie es weitergehen würde.

Und es geht gut weiter. Stilistisch nicht allzu weit entfernt von „Sea“, was eine gewisse Nähe zu allem einschließt, was in den Siebzigern und vor allem Achtzigern am Heavyrock- und Metal-Horizont Rang und Namen hatte. Egal, ob jetzt die Einflüsse JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN oder BLACK SABBATH heißen oder ob sich sogar ein paar Grunge-Einsprengsel mit eingeschlichen haben – SEA gehen die Sache weiterhin mit viel Esprit und irgendwie auch jugendlichem Ehrgeiz an.

SEA zeigen viel Esprit und (jugendlichen) Ehrgeiz

Und Können. Immerhin sind die zehn neuen Rocker wieder geschickt komponiert. Man muss sich als Hörer allerdings die nötige Zeit für „The Grip Of Time“ nehmen: Der Opener „Rust“ beispielsweise offenbart erst nach mehrmaligem Hören seine ganze Finesse. Und „Sing For Your Right“ ist auch nicht die offensichtliche Mitsinghymne, die sie laut Titel eigentlich sein müsste. Da gibt es doch jede Menge Zwischentöne, und das ist gut so. Plakativ ist „The Grip Of Time“ zu keiner Zeit, und das Album nutzt sich dadurch auch nicht ab. Man muss der Scheibe Zeit geben, um sich zu entwickeln. Allerdings: Ein ganz großer Hit schält sich auch nach angemessener Zeit nicht aus den zehn Songs heraus: „Once We Were Dead“, „Sing For Your Right“ oder „The Stranger Within“ sind alle nah dran, sollten auch auf großer Bühne funktionieren, aber sie werden SEA auch nicht zu schlagartiger Berühmtheit am Rockhimmel verhelfen.

„The Grip Of Time“ ist auch ohne Hits ein gutes Album

Dennoch: „The Grip Of Time“ ist ein gutes Album, das im ersten Moment unangemessen verhalten daherkommt, nur um sich dann doch noch zu dem Heavyrocker zu entwickeln, der es ist. Ein weiterer Pluspunkt: Die angenehme Produktion, die einen guten Mittelweg zwischen retro und modern geht. Sie rückt alle Instrumente und die Stimme von Frontmann Anders Brink auf eine angenehme Weise ins rechte Licht, ohne dass ein Element penetrant im Vordergrund steht.

Wer also „Sea“ noch in guter Erinnerung hat, sollte „The Grip Of Time“ einen Durchlauf geben – allerdings immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass das Album seine Zeit braucht, um seine innewohnende Wirkung zu entfalten.

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06.06.2017

- Dreaming in Red -

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