Shoemaker Levy 9 - Pantheon

Review

SHOEMAKER LEVY 9 kommen aus Frankreich und haben verdammt viel Mathcore im Blut. Zumindest haben sie ausgiebig die hiesigen Genregrößen gehört, denn die Ähnlichkeiten sind stellenweise nahezu verblüffend.

Demnach werden auf dem 2005 veröffentlichten „Pantheon“ ausgiebig THE DILLINGER ESCAPE PLAN zitiert, wobei es im Endeffekt doch kleine Unterschiede zwischen den Bands gibt. Die Amerikaner schreiten deutlich variabler zur Tat und die Franzosen beschränken sich eher auf ein Höchstmaß an Lärm und holprigen, abgehackten Stakkato-Beats. Während die Musiker sich Mühe geben ein ansatzweise anspruchsvolles Bild abzugeben, beschränkt sich der Vokalist auf eintöniges Gekreische, ohne viel Abwechslung und ohne großartige Akzente zu setzen. Die Songs werden einfach von vorne bis hinten zugekreischt und aus die Maus. Gesanglich gibt es absolut null Abwechslung.

Derartige Bands können den Hörer schnell blenden, denn die wirren Strukturen der Songs erwecken oftmals den Eindruck, dass man es hier mit wahnsinnig talentierten Musikern zu tun hat, die spielen können wie junge Götter. Hört man jedoch einmal etwas genauer hin oder ist im besten Falle sogar selbst Musiker und erkennt den Anspruch, wird man jedoch schnell entdecken, dass SHOEMAKER LEVY 9 nicht wirklich begnadete Virtuosen sind, sondern im Grunde recht einfache Wege gehen und simple Mittel nutzen um ihre Musik so erhaben erscheinen zu lassen. Natürlich sind sie keine Dilettanten aber von Genialität sind sie dennoch mindestens ebenso weit entfernt.

„Pantheon“ ist für Mathcore-Verhältnisse Stangenware und kann nur mit einzelnen Parts glänzen, die dann allerdings auch so geil abgedreht sind, dass man eigentlich nur noch den Kopf schütteln kann. Der Rest ist lediglich nett bis gut. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass die Spielzeit der Veröffentlichungen in gebotenem Genre scheinbar immer kürzer wird. Mal abgesehen davon, dass man derartiges Gerumpel eh nicht lange ertragen kann, sind acht Songs in etwas über 20 Minuten schon ein kleines Fragezeichen wert, oder nicht?

Da sich die Band mittlerweile aufgelöst hat, sind weitere Spekulationen über den Sound unnötig und „Pantheon“ gilt somit nur als Tipp für Liebhaber gepflegter Mathematikmusik und Fans extremen Krachs. Diese sollten allerdings ruhig einmal ein Ohr riskieren, der eine oder andere Freiluftorgasmus ist garantiert.

22.09.2007

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