Silent Overdrive - Babylon Nation

Review

Wer kennt sie nicht? Die Jumpbälle… diese netten, stark modifizierten Hüpfbälle, die aussehen wie ein Ufo. Trainieren laut aktueller Werbung Kondition und Gleichgewichtssinn.
Stell sich das mal einer vor!

Und bisher dachte ich immer, dass man, um eine zünftige Metalcorescheibe oder gar ein rüdes Konzert dieser Gangart gebührend abfeiern zu können, genau einen solchen Jumpball benötigt. Neben den circle pits, walls of death und so weiter und so fort gibbet doch da die manischen Hüpfdohlen, die so richtig Freude bringen. Also wenn die nicht ständig einen derartigen Ball mit sich führen, weiß ich auch nicht. Andererseits – viele Bands des Genres sind auch nur springend zu ertragen! Warum? Man bekommt eben nicht alles mit, was die Jungs so zocken.

Doch gottlob gehören Silent Overdrive zu den Kapellen, die man sich sogar reinpfeifen kann, ohne zur Ersatzbefriedigung Jumpball greifen zu müssen. Zum einen verzichten sie erfreulicherweise zum größten Teil auf den stereotypen Stakkatoriff (ok, der Song „Babylon Nation“ kommt nicht ganz ohne aus), den sonst ganze Heerscharen Metalcore Combos bis zum Erbrechen in jeden ihrer Songs einbringen müssen, zum anderen bedienen sie sich oftmals in der guten alten Thrash Küche (z.B.„Not Your Home“) und verstehen es, ihr Süppchen mit verschiedenen Geschmacksnoten zu bereichern. So tritt der Hardcore Anteil an den richtigen Stellen ein wenig in den Hintergrund, um eher melodisch-metallischen Gitarrenattacken zu weichen, die durchaus geeignet sind, auch verbohrten Metallköppen angenehm ins Ohr zu dringen.

Vor allem die eingängigen und einprägsamen leads auf nem Song wie „Hope“ sind eine der Stärken des deutschen Fünfers. Eine Schwäche hingegen tritt immer dann zutage, wenn sich Fronter Maik an cleane Passagen und Grunts heranwagt. Als Shouter macht er ne verdammt gute Figur, doch die melodischen Parts und eben die „tiefergelegte Vokalakrobatik“ sind noch nicht so ganz sein Ding.
Dafür hat sich die Band bemüht, bei jedem Song eine feine Hookline hinzulegen. Auch etwas, das ich bei vielen Formationen des Genres schmerzlich vermisse.

Der Rest der Mannschaft bietet zudem sehr solides Handwerk und der Sound des Notentellers ist nicht zu verachten, auch wenn es Bands geben mag, die noch ein wenig fetter aus den Boxen knallen. Ein Einstand, der Bock auf den folgenden Longplayer macht.
Dann mal ran, Jungs!

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28.12.2004

Der metal.de Serviervorschlag

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