Sliter - Think Other Wise

Review

Als Japaner kann man ja schon mal was falsch verstehen, wenn man sich in deutsche Gefilde wagt. So wird aus dem eigentlich harmlosen Werbejingle „Bonduelle ist das famose Zartgemüse aus der Dose“ alsbald ein gasig-garstiges „Sliter ist das famose Arschgetöse aus der Hose!“

Und genau so hört sich auch die Mucke dieses völlig mit der Haubitze beschossenen Quattros an. Meine Fresse, was ein sagenhafter Scheißdreck! Dagegen ist der Soundtrack zu SuperMario und Sonic reinste Genialität, und die Power Rangers mutieren zu Boten hochfliegender Theaterkunst ! Mann, Leute, was sauft ihr da alles an Sake, um so ranzig besoffen zu werden, dass man so ein Zeugs auf ne CD presst. Aber irgendwie nötigt diese schräge 100%Kacke einem doch gehörigen Respekt ab. Denn die Kerle ziehen ihren Stiefel tatsächlich von vorne bis hinten konsequent durch. Alleine der Fronter, der sich anhört, als ob er sein Sushi komplett mit Gräten frisst, sprich nicht einen einzigen Ton trifft und sich wie ein delirierender Vollblutalkoholiker von Song zu Song hangelt, ist schon nach Song 2 absoluter Kult! Nicht zu vergessen der Drummer, der anstatt Tama eben Bonduelle Kessel bevorzugt. Geiler Sound. Da kann sich Lars Ulrich nen Teppich anschneiden. Mannomann! Da hüpft sogar das letzte Sashimi vom Teller.

Dazu kommt die einzigartige Gabe der Jungs, die Songs so zerfahren und nervenaufreibend wie nur irgend möglich zu schreiben. Erst fangen sie mit voivodischem Geriffe an und wandeln den Opener dann in so ne Nummer um, die eigentlich nur bei japanischen B Porno Manga Filmchen laufen kann. Ansonsten wird alles zwischen Thrash, Death, Melodic Metal, Punk und dem so genannten JAPAN ROCK verwurstet und mal hier und dann mal da geklaut, egal ob es aus Versehen passt oder sich so heftig beißt, dass einem der Sack platzt.
So und nicht anders muss sich das anhören, wenn man völlig besoffen in Tokyo in ner Karaokebar steht und unbekannte Metallica Songs zum besten geben muss, ohne auch nur ansatzweise in der Lage zu sein, vom Teleprompter abzulesen. Und was steht da in der Info von wegen Aggressivität? Ich find’s eher putzig! Wer Loudness für peinlich hält, hat sich tatsächlich verdammt tief geschnitten. Sliter toppen das ohne Gnade und Rücksicht auf jegliche Verluste. Dabei erhalten sie jedoch stets ihren völlig eigenständigen Charme. Freunde von Trash ohne „h“ müssen hier einfach zugreifen. Sowas liebenswert Verschrobenes hab’ ich ja lange nicht mehr zu Ohren bekommen. Und nach dem zehnten Durchlauf gibt einem die einsetzende Paranoia ein, dass es sich genau so anhört, wenn Küblböck einen auf Metal macht und in Japan aufnimmt. Musikalisch völliger Schwachsinn, aber sehr unterhaltsam! Das ist eben wie mit japanischen Autos, eigentlich recht interessant, aber sein Leben vertraut man besser deutschen Kisten an.

Naktakata säuft zuviel Sake und schnüffelt an zuvielen Schulmädchenhöschen! Soviel ist sicher! BANZAI !!!

17.03.2005

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