Slow Fall - Blood Eclipse

Review

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Melodic Death Metal aus Finnland gibt es wie Sand am Meer bzw. in diesem Fall wohl eher Sand am See? Klar, die Zahl der Bands aus dem Land der tausend Seen ist nicht unbedingt klein, aber gerade in den letzten Jahren beweisen Bands wie BLOODRED HOURGLASS oder natürlich STAM1NA, dass sie durchaus in der Lage sind eigene, neuartige Impulse zu setzen. Während die letztgenannten Bands vor allem durch den Mix mit modernen Thrash-Elementen hervorstechen, war vor allem die extreme Abwechslung – wie schon von der Kollegin Louisa in der Review zur letzten Platte „Obsidian Waves“ festgestellt – bislang das Steckenpferd von SLOW FALL. Setzt sich das auch auf dem neuen Longplayer „Blood Eclipse“ fort?

SLOW FALL – Einfach nur finnischer Melodic Death?

Das kleine Einmaleins des nordisch geprägten melodischen Todesstahls beherrscht die Mannschaft aus Oulu definitiv – das hätte wohl eh niemand bezweifelt, wird aber mit mitreißenden Melodielinien wie in „God Of Oblivion“ eindrucksvoll bewiesen. Dann wäre da aber eben noch das progressive Element, das am Anfang des Albums vor allem durch die Orgeleinlagen von Keyboarder Lasse Launimaa am deutlichsten in Erscheinung tritt. Parallelen zu AMORPHIS darf man hier wohl durchaus ziehen, wobei SLOW FALL nicht nur moderner klingen, sondern auch deutlich weniger auf Folk-Themen setzen.

Mit Markus Taipale am Mikro haben die Finnen noch ein besonderes Ass im Ärmel, denn sowohl sämtliche Arten des gutturalen Gesangs inkl. hoher Screams beherrscht der Mann spielend, auch die vergleichsweise sanften, clean gesungenen Passagen wirken nicht zahnlos. Überhaupt: An Härte mangelt es absolut nicht, Nummern wie „On This Hill I Will Die“ oder der Titeltrack feuern sowohl instrumentell als auch gesanglich mit einer ordentlichen Portion Raserei den Nackenrotor an.

A propos Titeltrack: Durch den Einsatz von Black-Metal-Elementen schaffen es SLOW FALL, nochmal eine weitere Facette zu zeigen, die in Kombination mit den bereits bekannten Elementen und einer gerade hier deutlich hörbaren modernen Prägung ihren ganz eigenen Charme entfaltet. In der zweiten Hälfte wird sich sogar noch einmal mehr getraut, beispielsweise in Form einer Klavierballade auf Finnisch („Virta“), extrem keyboardlastigem Sound à la CHILDREN OF BODOM („Vendetta“) oder einem fast siebenminütigen Epos zum Abschluss („Vale Omnes (Kaikki Kuolee)“).

Abwechslung ist erneut Trumpf– „Blood Eclipse“

„Blood Eclipse“ ist erneut nicht einfach nur ein weiteres durchschnittliches MeloDeath-Album, denn es gelingt SLOW FALL wie schon auf dem Vorgänger vor allem durch enorme Abwechslung den Hörer in fast allen Bereichen bei der Stange zu halten. Da auch an eingängigen Melodien nicht gespart wird, geht die Platte außerdem schnell ins Ohr und kann auch den ein oder anderen Ohrwurm produzieren.

Ehrlich zugegeben werden muss aber auch: Das meiste hat man so oder so ähnlich schon mal von Landsleuten der Band gehört, wenn auch sicher nicht genau in dieser Mischung und der Mix hätte insgesamt auch gerne etwas weniger glatt ausfallen dürfen. Trotzdem: „Blood Eclipse“ ist kurzweilig, bietet ein paar Hitanwärter und wird vor allem auch live ganz sicher Spaß machen.

25.06.2025

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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