Stuck Mojo - Here Come The Infidels

Review

Mit STUCK MOJO kehrt eine der essentiellen Crossover-Kapellen auf die Bildfläche zurück. Nach dem sie ironischerweise nach „The Great Revival“ in der Versenkung verschwunden sind und nur hier und da vereinzelte Konzerte in den USA gegeben haben, kehren sie mit dem neuem Sänger Robby J. zurück und legen „Here Come The Infidels“ vor.

Klischees und Geklautes…

Das Ergebnis ist leider ernüchternd. Beginnt das Album noch mit den thrashigen Riffs des eröffnenden Titeltracks, setzt recht schnell Langeweile ein. Kaum ein Song will langfristig hängen bleiben, kaum eine der hymnischen Hooks lädt zum Mitgröhlen ein und die Texte sind auf geradezu infantilem Niveau gehalten – die Sorte sozialkritischer Texte, die man von pubertierenden Teenie-Hoppern erwarten würde. Holprige, klischeehafte Reime und vereinzelte Zeilen, die an jedweden Metren vorbei geschrieben sind, werden hier geboten.

Die Darbietung ist nur geringfügig besser. Der Sound ist in Ordnung, aber auch nicht wirklich bemerkenswert. Technisch leisten sich STUCK MOJO kaum Patzer, liefern aber auch keine weltbewegende Crossover-Kost, die man anno 2016 unbedingt gehört haben muss. Eher bedienen sie sich aus dem Topf der angestaubten weil bereits über zehn Jahre alten Nu-Metal-Klischees.

Am meisten stört hier tatsächlich der Sprechgesang von Robby J., der mal von Anthony Kiedis, mal von frühen Mike Patton und mal von Robert Flynn zu „The Burning Red„-Zeiten (!) abkupfert, dabei gelegentlich immerhin so etwas wie einen Flow entwickelt. Bei „Tambourine“ geht er sogar so weit, David Draimans Signatur-Schreie zu klauen. Immerhin taugen seine gesungenen und geshouteten Parts etwas.

STUCK MOJO und der Kampf um Relevanz

Ehrlich, STUCK MOJO enttäuschen mit „Here Come The Infidels“ auf fast ganzer Linie und bieten nur vereinzelt Songs, die man sich als Fan des Genres anhören sollte, so man denn auf dem Laufenden bleiben möchte. Als da wären „The Business Of Hate“, „Verbal Combat“ und „I Am Legion“ zu nennen, alle drei zeichnen sich durch ihre Heaviness und Abwechslung aus und stechen daher aus der Trackliste hervor, während der Rest der Songs eher zu einem wenig memorablen Einheitsbrei verkommt.

Das ist wirklich schade, da wir in diesen Tagen nur wenige, nennenswerte Crossover-Bands haben, die die Fahne des Genres hochzuhalten vermögen. Zu nennen wären beispielsweise DEEZ NUTS oder GWLT. STUCK MOJO gehören – zumindest mit dieser Leistung – nicht dazu.

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14.07.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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1 Kommentar zu Stuck Mojo - Here Come The Infidels

  1. holgi sagt:

    ich möcht ja nicht wieder von der ‚ewig unpassenden wertung‘ anfangen, aber sätze wie „STUCK MOJO enttäuschen mit Here Come The Infidels auf fast ganzer Linie“ und „Kaum ein Song will langfristig hängen bleiben“ zeugen nicht gerade von einem mittelmäßigen (= 5/10) album. das liest sich eher wie eine 3 oder höchstens 4. aber nichts für ungut, ich möchte nicht rummosern und diese leidige wertungsdiskussion wieder anheizen, sondern lediglich um umsicht bitten, den text mit der wertung besser in einklang zu bringen. hier ist es meiner ansicht nach nicht im einklang, was dazu führt, dass die rezi etwas unstimmig wirkt.