Surreal Thoughts - Zebra-D

Review

Was war ich froh! Nachdem ich in meiner Rezension zum letzten SURREAL-THOUGHTS-Album konstatierte, dass „der Gesang an sich einfach schlecht ist“, weiß der Infozettel zum neuen Album nun zu berichten, dass die Band selbst das mittlerweile offenbar ähnlich sieht – und sich aufgrund von Unstimmigkeiten und verschiedener musikalische Ansprüche von Sänger Ilja trennte. Der neue alte Mann am Mikro ist Bandmitgründer Fabian. Ich mache es kurz und schmerzlos: sich vom früheren Sänger zu trennen, war definitiv die richtige Entscheidung. Einen besonders großen Sprung macht die Band allerdings auch mit Fabians Vocals nicht.

Im Grunde ist vieles beim Alten geblieben bei SURREAL THOUGHTS. Gut, die Vocals nerven nicht mehr, reißen aber auch nicht vom Hocker. Man ist dabei geblieben, weiterhin mit relativ wenig Variation zu arbeiten. Das Schöne: hier ist noch deutlich Potenzial nach oben vorhanden. „Zebra-D“ ist ja nur eine Mini-CD, die Lust auf eine hoffentlich kommende Full-Length-CD macht. Denn, und auch hier hat sich nicht viel geändert: Die Jungs haben ein Riesenpotenzial. Was die Band songwriterisch leistet, was sie aus ihren Instrumenten rausholt, das ist durch die Bank bemerkenswert.
Die Band arbeitet weiterhin mit starken Kontrasten, scheint sich teils selbst zu konterkarieren, und gesteht sich weite Spielräume zu. Dabei ist „Zebra-D“ zwar beim ersten Mal Hören schon recht zugänglich, verbirgt aber hinter imprägnanten Melodien und schmissigen Riffs auch Komplexität und Vertracktheit. Damit, dass man gesanglich hauptsächlich auf Growls setzt, muss man sich wohl abfinden.
Das wäre per se gar nicht mal so übel, wenn innerhalb selbiger etwas mehr Abwechslung wäre. Es gibt genug Sänger, die beweisen, dass man, selbst auf das Growlen beschränkt, unheimlich viel Emotion und Vielfalt vermitteln kann. Wie gesagt: das ist die größte Baustelle der Band.

Ansonsten gehen SURREAL THOUGHTS mit „Zebra-D“ konsequent den Weg, den sie mit ihrem Debüt „Of Human Being“ beschritten. Hierbei zeigt sich, dass die Band gewachsen ist – die Kompositionen wirken in sich noch stimmiger, das Potenzial, dass ich der Band zuvor attestierte, scheint sich langsam zu entfalten. Die Produktion ist leider immer noch zu lasch, wird der Musik nicht wirklich gerecht. Das ist allerdings vernachlässigbar, da die Band ohne Label in Eigenproduktion aufnehmen muss. Bleibt zu hoffen, dass sich mit dieser drei Songs umfassenden Mini-CD ein Label für das nächste Album begeistern lässt. Verdient hätte die Band es sich. Aufgrund dessen, dass es sich um eine Mini-CD handelt, gibt es keine Punktwertung.

10.10.2010

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