Surtr - Pulvis Et Umbra

Zum ersten Mal untergekommen sind mir diese drei Gesellen 2010 als sie mit „World Of Doom“ ihr – dem Titel alle Ehre bereitendes – Debüt vorlegten. Dieses war im Prinzip als Ein-Song-Teil konzipiert, selbst wenn dieser in fünf Teile gegliedert war und zudem um ein Cover von „Doom Over The World“ von REVEREND BIZARRE erweitert wurde.

Auf ihrem Zweitling lässt das Trio aus dem Raum Metz an sich zwar „nur“ sieben Songs ohne Zusammenhalt oder Konzept vernehmen, von der Intention die Welt mit Klängen im Stile der Vorfahren des Doom zu erfreuen, hat sich aber nichts geändert. Doch jeglicher daraus nun resultierender Erwartungshaltung zum Trotz haben SURTR aber sehr wohl auch einige Neuerungen zu bieten.

Da wäre zum einen einmal eine mitunter nunmehr deutlich rotzig-rockigere Herangehensweise (mehr THE OBSESSED, weniger SAINT VITUS), wie man auch vermelden kann, dass der klare Gesang von Fronter Jeff Maurer auf der einen Seite deutlich an Ausdrucksstärke zugelegt hat und vom melancholischen Ansatz nun phasenweise in die Nähe von Chritus (LORD VICAR, früher u.a. bei COUNT RAVEN und SAINT VITUS) kommt.

Darüber hinaus kann man nunmehr aber auch deutlich öfter vernehmen, dass SURTR auf Growlgesang setzen und dadurch auf eine rohe Black / Death-Basis hinweisen. Die phasenweise ohnehin schon verdammt düstere Atmosphäre wird dadurch noch intensiver zur Geltung gebracht, wobei mir vor allem das nahe am Pechschwarzen anzusiedelnde (okay, nennen wir es „Anthrazit“) „I Am The Cross“ sofort und ohne Umschweife unter die Haut geht und Gänsehaut-Alarm auslöst.

Beeindruckend auch das Wechselspiel des Gesangs in „Rebellion“, wobei man damit aber dennoch ein elegantes Epos darbietet, das mich von Aufbau her mehrfach die letzten Schnittchen der Italiener IN AEVUM AGERE denken lässt und SURTR einen wunderbar ausbalancierten Spagat von der „Antike“ der musikgewordenen Langsamkeit hin zum schwermetallischen Epos vollbringen! Chapeau!

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