Tankard - Chemical Invasion

Review

Warum die lang vergriffenen TANKARD-Frühwerke bisher noch nicht wiederveröffentlicht wurden, war mir lange Zeit ein Rätsel. Denn gerade “Zombie Attack” und “Chemical Invasion” gehören eindeutig zu den Klassikern des deutschen Thrash Metal und Fans dürften sich wohl die Finger danach lecken, sich ein Original dieses Werkes, wenn auch nicht die Erstpressung, ins Regal stellen zu können.

Dieser Gedanke ist nun auch Sanctuary Records gekommen, die sich jedoch nicht auf die Alben der ersten Stunde der Band beschränken, sondern alle Werke bis einschließlich “The Tankard” von 1995 neu auf den Markt werfen. Doch zum Kauf dieser Wiederveröffentlichungen kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich raten, denn ich war, als das Re-Relase des Zweitlings TANKARDs “Chemical Invasion” auf meinem Schreibtisch landete, schon ein wenig enttäuscht. Erwartet hatte ich vielleicht ein schickes Digipak, eine Bonus-CD oder sogar -DVD, Linernotes oder zumindest irgendwelcher Extras. Leider jedoch erwartet den potenziellen Käufer lediglich die blanke CD im zwar coolen, aber bekannten Design, im Jewel Case. Ja es gibt nicht einmal ein paar Bonus-Tracks.

An der herausragenden Qualität des musikalischen Materials ändert das jedoch zum Glück nichts, denn “Chemical Invasion” zählt nicht umsonst zu den besten Alben TANKARDs. Die neun flotten, eingängigen Songs machen Spaß und knallen von vorn bis hinten. Auf schwächere Momente wartet man vergeblich und besonders Songs wie der Titeltrack finden nicht grundlos noch heute ihren Ehrenplatz im Live-Set der Band.

Wer die Erstpressung “Chemical Invasion”s nicht sein Eigen nennt und auch keinen Wert darauf legt, welche Version er sich ins Regal stellt, sollte die Chance nutzen und sich diese Wiederveröffentlichung zulegen. Hätte ich allerdings die Wahl, würde ich wohl eher versuchen, noch ein Original aufzutreiben, einen besonderen Kaufanreiz bietet das Re-Release nämlich nicht.

23.08.2011
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