Tharsys - Under Her Dead Hands

Review

Die Musik von THARSYS ist nicht ganz einfach zu umfassen. Irgendwo zwischen Gothic und Doom, zwischen Tiefgründigkeit und Düsternis, zwischen Melancholie und Intensität treffen sich die neun Kompositionen auf „Under Her Dead Hands“, dem zweiten Werk, dass die Band unter diesem Namen veröffentlicht. Früher nannten THARSYS sich ATMOSFEAR, was zweifelsohne auch ein passender Name war, drückt er doch in dem Wortspiel umschreibenderweise aus, was den Hörer musikalisch erwartet.

THARSYS präsentieren auf „Under Her Dead Hands“ keine Gute-Laune-Rhythmen, keine Eingängigkeit oder leicht verdauliche Melodien. Die Texte handeln von Tod, Trauer, dem Glauben, Enttäuschungen und Dunkelheit. Eine gewisse Schwermütigkeit schwingt immer mit, auch wenn es mal energievoller mit Growls und dynamischen Riffs zu Werke geht. Je ruhiger und langsamer die Musik wird, desto tiefgründiger und vielschichtiger wird sie aber. Leichte Death-Metal-Anleihen fahren die Sauerländer außerdem auf, wenn der Tod, das Böse oder die Finsternis bei einem der Stücke ihren Auftritt haben.
Gesanglich geben sich THARSYS variabel, hat man mit Frank und Sara doch zwei ganz unterschiedliche Stimmen zur Verfügung. Dabei macht meines Erachtens Frank die bessere Figur, da er neben charismatischem Cleangesang auch kraftvolle Growls in die Waagschale wirft. Sara ist mit ihrer hohen Stimme hauptsächlich für den tiefsinnigen gothischen Touch verantwortlich. Instrumentell sehe ich alles im grünen Bereich, und die transparente Produktion stellt die Eigenheiten des Sounds gut ins Rampenlicht.

Bei den Stücken wird vermutlich jeder seine eigenen Favoriten entdecken. Da kommt ein bisschen die jeweilige Vorliebe zum tragen, ob man lieber die sinnlichere Gothic-Seite oder die düstereren Doom-Bereiche mag. Oft wird innerhalb eines Songs beides miteinander vereint, mit einer leichten Dominanz eines Stils. Diese Verbindung gelingt THARSYS aber recht gut und es wirkt auch stimmig. Mir gefallen der Titeltrack „Under Her Dead Hands“, das gewaltige „Seven“, das äußerst tiefgründige „Infernal Love“ und der Düster-Track schlechthin, „Devilseed“, am Besten.
Allerdings spielt sich nicht alles auf einem gleich hohen Niveau ab, bei dem ein oder anderen Song dümpelt mir die Atmosphäre doch zu sehr vor sich hin. Angesichts dieser vermeidbaren Längen gibt es leichte Abzüge in der B-Note.

Insgesamt ist „Under Her Dead Hand“ ein solides Werk an der Grenze zwischen Gothic und Doom. Der Genrespagat gelingt THARSYS, mit etwas mehr kompositorischer Konstanz wäre aber sicherlich noch mindestens ein Punkt mehr drin gewesen. Freunde der gepflegten Düsternis sollten dennoch reinhören.

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26.01.2010

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