The Lumberjack Feedback - Blackened Vision

Review

Einen wahrlich schwer verdaulichen, wenig zugänglichen Brocken Musik servierten uns THE LUMBERJACK FEEDBACK Mitte Januar. „Blackened Visions“ heißt das gute Stück und vorweg: Dieses Album braucht Zeit, viele Durchgänge und ein offenes Ohr, um all seine Facetten zu erkennen. Denn für einen Durchlauf zwischendurch taugt „Blackened Visions“ keinesfalls. Leute, die sich gerne mit Musik auseinandersetzen, sie sich erarbeiten und wirklich hören und erleben möchten, die seien eingeladen, sich mit THE LUMBERJACK FEEDBACK auf eine düstere, trostlose und melancholische Reise durch kahle Wälder, faulige Moore und brache Felder zu begeben.

THE LUMBERJACK FEEDBACK bieten einen schwerfälligen Mix aus Sludge, Doom und Post Metal, der rein instrumental vorgetragen wird und durch seine Vielschichtigkeit erst einmal Stagnation beim Hörer hervorruft. Mensch, klingt das Album langweilig, mag man sich denken. Doch was war das? Man spult zurück und entdeckt unter den dichten Klangwänden ein geniales, unterschwelliges Riff, das in Kombination mit eben dieser Klangwand durch Mark und Bein schlägt, im ersten Moment aber nicht auffällt. Dazu kommen die knallharten Riffs, wie sie zum Beispiel der Opener „No Cure (For The Fools)“ bietet. Anfänglich knallt der Song im Midtempo aus den Boxen, bis die beiden Drummer Nicolas Tarridec & Virgil Chaize mit unterschwelligen wie genialen Einsprengseln überraschen. Dies fällt dem Hörer, wie oben beschrieben, unter Umständen beim ersten, zweiten oder sogar dritten Hören durch die brachialen Gitarrenriffs nicht auf, sondern erschließt sich erst nach vielen weiteren Durchgängen.

Ein weiteres Beispiel dafür ist der vierte Song „Salvation“. Erneut steht eine donnernde Rhythmusgitarre im Vordergrund, welche von stimmigen Pinch-Harmonics begleitet wird. Diese Pinch-Harmonics werden von zwei Gitarren in einer hohen und in einer tiefen Tonlage gespielt, wobei die tiefe im Hintergrund agiert und nur bei genauem Hinhören auffällt. Später wandelt der Song seinen Stil in eine von klassischem Rock beeinflusste Melange aus treibenden Powerchords und mystischen Tönen, die so leise sind, dass man sie höchstens mit dem Unterbewusstsein aufnimmt und dabei garantiert eine Gänsehaut bekommt. In der Mitte schlägt der Song einen Weg in tonnenschwere Doom-Gefilde ein, die von vielen einzelnen Elementen und einer dumpfen Rhythmusgitarre kreiert werden. Das Highlight des Titels findet sich jedoch im famosen Endpart, in dem eine bedrohliche Sologitarre ein im positiven Sinne grauenerregendes Riff auftischt.

THE LUMBERJACK FEEDBACK sind nichts für jeden, so viel steht fest. Seid ihr auf schnellen Spaß, Action, Freude und Geschwindigkeit aus, solltet ihr die Finger von diesem Album lassen. Mögt ihr es jedoch, Musik intensiv zu hören, zu erforschen und zu erleben, solltet ihr „Blackened Visions“ eine Chance geben, ihr werdet es nicht bereuen. Plant dabei aber viel, viel Zeit ein.

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24.02.2016

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