The Mescaline Babies - Crush
Anton Kostudis 
Nachdem die 2009 gegründeten THE MESCALINE BABIES innerhalb von zwei Jahren drei EPs veröffentlicht haben, bringt die Band nun ihr Debüt-Album an den Start. Die Platte mit dem Titel „Crush“ bietet elf Songs im Schnittfeld Rock, Punk und Alternative mit einem spürbaren Gothic-Einschlag. Der Retro-Sound der Italiener kann dabei durchaus einen gewissen Charme entwickeln. Richtige Höhepunkte sind auf „Crush“ allerdings rar.
Der Opener „Distorted Youth“ bietet zunächst leicht entrückten Gesang und dezent-orientalische Gitarrenarbeit. Musikalisch und textlich wird es dann etwas ruppiger, leider ist der Song letztendlich aber genau so platt wie das langgezogene „Fuck you!“ im Refrain. Und auch insgesamt bieten die ersten Songs viel zu viel Leerlauf. Melodische und schön herausgearbeitete Ideen wie in „Ashtray Head“ oder das psychedelische Flair von „Ultramarine Blue“ lassen zwar hier und da das Potenzial der Musiker erkennen, am Ende bleibt aber wenig hängen. Zu limitiert und zu wenig abwechslungsreich sind die Songs, zu starr und ausgetreten das Songwriting.
Dennoch gibt es einige Lichtblicke, wie die etwas langsamere Nummer „Heart Full Of Wine“, oder das siebenminütige „The Eternal Season“, bei dem sogar eine Akustikgitarre zum Einsatz kommt. Auch „Cold Earth“ mit schiebenden Riffs, aggressivem Gesang und rotziger Punk-Attitüde weiß zu gefallen. THE MESCALINE BABIES beweisen hier, dass sie durchaus in der Lage sind, überzeugende und abwechslungsreiche Songs zu schreiben.
In der Gesamtbetrachtung ist „Crush“ aber nur eine mittelmäßige Platte, die über weite Strecken vor allem die nötige Abwechslung vermissen lässt. Besonders der schräge Gesang – so gut er sich in einigen Passagen auch einfügt – wird schnell zur nervlichen Belastungsprobe. Den wenigen Höhepunkten steht zu viel Füllmaterial gegenüber, musikalisch kopiert sich die Platte teilweise selbst. Zudem steht der Sound den (wenigen) ruhigeren Stücken zwar gut zu Gesicht, lässt bei den rockigen Titeln aber deutlich an Durchschlagskraft vermissen. „Crush“ dürfte somit nur für wirkliche Fans interessant sein.
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