Oscillation,the - From Tomorrow
Anton Kostudis 
Die Briten THE OSCILLATION haben unlängst mit „From Tomorrow“ ihr drittes Studioalbum vorgelegt. Die Platte bietet neun Tracks mit einer Gesamtspielzeit von knapp vierzig Minuten, die sich vorwiegend im Psychedelic Rock verorten lassen. So. Und eigentlich bin ich geneigt, die Rezension an diesem Punkt zu beenden – denn auf dieser Scheibe passiert irgendwie: nichts.
Die hier dargereichten Kompositionen als „minimalistisch“ zu beschreiben, wäre noch maßlos untertrieben. Denn die Songs bestehen meist aus einem einzigen Riff, auf dem die Mannen aus London dann minutenlang herumreiten, ohne dass dabei irgendeine Art von Dramaturgie zu erkennen wäre oder gar Spannung aufkäme. Naja, zugegeben – das war jetzt ein wenig arg pauschal. Einen wirklich packenden Moment gibt es nämlich auf „From Tomorrow“, und zwar im mittig in der Tracklist platzierten Titelsong, der nach etwa zweieinhalb Minuten eine der ganz wenigen Amplituden im Verlauf der Scheibe bereithält (zwei weitere gibt es in den geringfügig dynamischeren „No Place To Go“ und „Chrome Cat“). Hier gesellen sich zum Psychedelic-Fundament sphärische Post-Rock-Klänge und eine Melodie, die durchaus mitzureißen vermag. Schade – davon hätte es gern etwas mehr geben dürfen.
Denn das restliche Material wabert weitestgehend unaufgeregt dahin und verliert sich irgendwie in sich selbst. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Der Sound der Platte ist wunderbar oldschool und absolut Krautrock-tauglich, zudem beherrschen die beteiligten Musiker zweifelsohne ihr Handwerk. Allerdings ist für mich beim besten Willen kein musikalischer Masterplan erkennbar, dem Ganzen fehlt es sowohl an Substanz als auch an Individualität.
Ich bin weder ein sonderlich großer Verehrer von PINK FLOYD (wobei ich deren immensen Status und Einfluss absolut anerkenne), noch ein Fan von bewusstseinserweiternden Mittelchen. Kann also sein, dass ich der Falsche bin, um über das mir vorliegende Album zu urteilen. Ich würde aber mal kühn behaupten, dass selbst eingefleischte Oldschool-Proggis bei „From Tomorrow“ zuverlässig wegpennen.
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