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The Silent Comedy - Friends Divide

Review

Neben allem Geknüppel und Gekreische braucht es ab und an auch mal Musik, die ein bisschen schnulzt, einfach schön und mitsingtauglich ist. So geschehen bei „Friends Divide“ von THE SILENT COMEDY. Die EP wurde bereits 2013 veröffentlicht und hat es jetzt auch nach Europa geschafft. THE SILENT COMEDY besteht aus vier kalifornischen Herren, die eine schwungvolle und schon rein instrumental vielseitige Genrekreuzfahrt zwischen Blues, Americana und Country Rock unternehmen. Neben Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang kommen gerne mal Piano, Mandoline und Banjo zum Einsatz. Und es wird auch gefiedelt – zumindest auf dem Vorvorgänger „Common Faults“, der übrigens auch wärmstens zu empfehlen ist. Im Vergleich zum älteren Material ist „Friends Divide“ vorhersagbarer und glatter gestrickt, bleibt aber trotzdem gehaltvoll. Dadurch stellt sich noch während des ersten Hörens das Gefühl ein, man hätte eine alte Lieblingsplatte herausgekramt.

Bei dem tanzbaren Gute-Laune-Opener „God Neon“ kommt der scherbelige, undistanzierte Sound wunderbar zur Geltung. Knackige, reduzierte Strophen und ein eingängiger Refrain lassen nach wenigen Takten die Füße zucken. Als erste Schnulze qualifiziert sich das darauffolgende „Always Two“: Stimme und Gitarre klagen vor sich hin, und ein bisschen Phrasendrescherei à la „leaving on a midnight train“ und „remember what your mother said“ darf auch nicht fehlen. Ist das schön!

Danach gibt es mit „Light Of Day“ einen schweren, etwas psychedelischen Country-Rock-Track zu hören, der als nette Details griffige chorale Parts und charismatische, wenn auch etwas versteckte Mandolinenbegleitung bereithält. „Simple Thing“ dagegen ist ein feines Schrammelliedchen und verbreitet Wir-fahren-alle-singend-mit-offenem-Verdeck-unter-blauem-Himmel-rum-Atmosphäre. Und danach mit Gitarre und Mundharmonika ab ans Lagerfeuer mit „You Don’t Know Me“. Dort passt „Ghosts“ als zweiter und abschließender Schmachtfetzen auch gut hin. Sechs Tracks – sechs Stimmungen, schlicht und schön.

Ja, wem empfiehlt man so eine Platte nur?! Großspurig könnte man meinen, jedem. Zumindest jedem, der Tellerränder nicht als Hürden empfindet. „Friends Divide“ ist ja auch nur eine EP. Falls sie einem nicht gefällt, ist es zumindest schnell vorbei. Falls doch, leider auch.

09.02.2016

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