The Spookshow - Psychosexual Chapter 1

Review

Hm, eine Horrorpunk-Band, die nicht bei Fiendforce unter Vertrag steht, das ist in Deutschland schon fast eine Rarität. Die Antwort liefert die Band selbst, denn musikalisch steht man den RAMONES oder auch THE DEEP EYNDE aus der gleichen Ecke wesentlich näher als den sonst allgegenwärtigen MISFITS. THE SPOOKSHOW grooven zumeist ziemlich harmlos und mit leichtem Surf-Einschlag vor sich hin und würden rein musikalisch betrachtet wahrscheinlich ziemlich abstinken, wenn da nicht noch das gewisse Etwas wäre, das die Band aus der Masse heraus hebt.

In diesem Fall hört diese Etwas auf den Namen Miss Behave, ist verantwortlich für die Lead-Vocals und leiert sich jede Menge zuckersüße Melodien aus den Rippen, die einen oftmals nicht mehr so schnell los lassen. Und genau hier ist auch die Verbindung zu anderen Genre-Bands, denn gute Gesangslinien und Refrains sind absolut Pflicht bei Horrorpunk. Das haben die guten alten MISFITS vor gemacht, und das hat auch im Jahre 2006 noch Gültigkeit. Miss Behave klingt dabei kein bisschen böse sondern eher harmlos, was einem ein Bild von einer hübschen Frau vermittelt, die einem ins Gesicht lächelt und einem von hinten eiskalt ein Messer in den Rücken haut. Also absolut perfekt für diese Art von Musik.

Auf „Psychosexual Chapter 1“ finden sich de facto jede Menge tolle Songs. Geile Mitsinghymnen wie ‚Attack Me From Behind Tonight‘, das finstere ‚Ghoulsnight‘, das mit tollen Backings aufgepeppte ‚I Don’t Wanna But I Do‘ oder das schnelle ‚I Sold Your Soul To The Devil‘ machen schlicht und ergreifend Laune und unterstreichen mit ihren Horrortexten ihren trashigen Charme. Manchmal driftet die Band so richtig schön in Horror-Groschenheftchen-Kitsch ab (‚Tonight Is The Night‘, ‚A Bloody Knife On Your Bloody Body‘) und fügt der Musik damit eine weitere Facette hinzu.

Mit anderen Texten wären THE SPOOKSHOW möglicherweise massen- und chartstauglich, in dieser Form auf gar keinen Fall. Und genau das macht den Charme der Band aus und lässt mich schon freudig den beiden kommenden Teilen von „Psychosexual“ entgegen sehen. Horrorpunk-Fans sollten sich dieses Album auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen.

05.11.2006

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