The XCERTS - Scatterbrain

Review

Nach ihrem überwiegend positiv aufgenommenen Debüt „In The Cold Wind We Smile“ liefern die drei Schotten von THE XCERTS nun ihr Nachfolgewerk „Scatterbrain“ ab, welches – glaubt man den Aussagen der Band – ganz anders klingen soll, als noch das Erstwerk (welches ich nicht kenne). Darauf ist man anscheinend sehr stolz: „If we didn’t sound different, I’d be worried“, sagt Frontmann Murray Macleod.

Und was ist „Scatterbrain“ nun? Zu allererst: ein solides Indie-/Alternative-Rock-Album. Kein reinrassiger Indie-Rock und auch kein reiner Alternative Rock, sicher. Da wird man teilweise an die Neunziger-Jahre-Grunge-Helden in ihren ruhigeren Momenten erinnert, teilweise an ältere Singer-/Songwriter-Stücke, teilweise an moderneren Alternative Rock, teilweise – besonders durch den Gesang – an diverse Emobands. Nichtsdestotrotz ist „Scatterbrain“ jedoch kein bunt zusammengewürfeltes Album ohne Zusammenhang, sondern eine schöne, runde Sache, die mit ihren zwei Seiten – ruhige Songs treffen auf rockigeres Material – zeigt, dass THE XCERTS wissen, wie man einer Platte Dynamik verleiht, ohne das Überraschungsmoment zu vernachlässigen.

Zunächst zumindest, denn mit zunehmender Spielzeit wirkt „Scatterbrain“ teilweise auch ein bisschen berechnet und an momentane Trends angebiedert, sodass nicht alle Songs zu glänzen wissen und mitreißen können. Dafür verzettelt man sich ab einer gewissen Spielzeit zu sehr was die ruhige, melancholisch-emotionale Seite des Albums angeht, dafür will man stellenweise zu sehr einen auf Mainstream-tauglich machen. Das muss gerade in diesem Genre nicht unbedingt etwas Schlechtes sein, stört an dieser Stelle aber einfach die – eigentlich vorhandene und gelungene – Dynamik, den „Flow“ des Albums.

Insgesamt ist das sicherlich alles andere als ein schlechtes Album und mit einigen Songs versehen, die zu überzeugen wissen, die emotional berühren und bestimmt kein schlechter Soundtrack für den Herbstspaziergang sind. Aber an der Spitze seines (bzw. seiner) Genres steht „Scatterbrain“ auch noch lange nicht. Fans von alternativ eingefärbtem Indie-Rock sollten trotzdem mal reinhören, seien aber auf eine stark emotionale und auf radiotauglich getrimmte Schlagseite hingewiesen. Wem es nichts ausmacht, dass dadurch eine eigentlich runde Angelegenheit die eine oder andere Ecke bekommt, der darf auch gerne noch ein bis zwei Punkte auf meine Wertung drauf addieren.

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24.11.2011

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