Twilight Of The Gods - Fire On The Mountain

Review

Alan A. Nemtheanga (Gesang; PRIMORDIAL), Patrik Lindgren (Gitarre; THYRFING), Rune Eriksen (Gitarre; AURA NOIR), Frode Glesnes (Bass; EINHERJER) und Nick Barker (Schlagzeug; ex-DIMMU BORGIR und LOCKUP). Fünf Namen, die man als Einleitung mal für sich stehen lassen kann, ohne sich darum sorgen zu müssen, dass jemand damit nichts anzufangen weiß. 2010 in’s Leben gerufen, bilden sie TWILIGHT OF THE GODS – ein Projekt, welches damals eigentlich nur als BATHORY-Tribut erdacht war und ausschließlich live inszeniert wurde.

Aber wie das mit dem „eigentlich“ so ist, sollte mittlerweile jedem klar sein, der unzählige unnötige Re-Unions, Versprechungen bei anstehenden neuen Releases und Lobpreisungen diverser Labels über sich ergehen lassen musste: Man darf keinen Wert darauf legen. Wobei das „eigentlich“ im Falle von TWILIGHT OF THE GODS durchaus ambivalent betrachtet werden darf, da man direkt zu Beginn klar stellen sollte, dass sich die fünf Allstars nicht zu einem BATHORY-Tributalbum haben hinreißen lassen, sondern auf dem Debüt die Einflüsse sammeln, die sie zum Metal bzw. Musizieren gebracht hat und dabei handelt es sich laut Aussagen der Band eher um JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und MANOWAR („Into Glory Ride“-Phase). Wenn einige Leser hier schon abwinken: Die Quasi-Nichtberücksichtung BATHORYs im Soundgerüst ist zu meiner eigenen Verwunderung nicht der Hauptgrund für jegliche Enttäuschung. Aber der Reihe nach.

Textlich haben sich die Fünf allerlei geschichtliche Hintergründe ausgesucht, die von türkischen Belagerungen Wiens im Jahre 1683 („Fire On The Mountain (1683)“) bis hin zu alten griechischen Erzählungen um Damokles („Sword of Damocles“) reichen. Gerecht werden sie diesen allerdings nur selten, was allerdings nicht nur im Bezug zur lyrischen Darbietung zu deuten ist – hier fehlt schlicht und ergreifend das gewisse Etwas, das Besondere. „Destiny Forged In Blood“ hat zu Beginn zwar mit epischen Heavy-Metal-Versatzstücken und dem grollenden Bass seine Momente, macht aber trotzdem keinen übermäßig positiven Eindruck. Die Hauptproblematik von „Fire On The Mountain“ liegt nach dem Genuss von „Children of Cain“ und „Preacher Man“ primär darin, dass man wie schon bei den diversen Live-BATHORY-Huldigungen merkt, dass es sich um ambitionierte Musiker handelt, die in ihren einzelnen Bands wirklich überragende Arbeit abliefern und grandiose Alben schreiben, aber als Zusammenschluss in einer Band nur bedingt funktionieren. Das fängt bei Alan’s Gesang an, der sich z.B. in „The End Of History“ hörbar abmüht, eine möglichst klassische Klangfarbe zu erzeugen, diese ihm allerdings überhaupt nicht zu Gesicht steht. Dass sich dort im Hinterkopf unbewusst einige Kompositionen PRIMORDIALs als Paradebeispiel einschleichen, tut sein übriges. Und auch wenn sich’s überkritisch anhört, hört das bei der instrumentalen Darbietung auf, die einfach schwärzer und epischer ausfallen müsste, um die Stärken der Beteiligten besser betonen zu können.

Eigentlich ist es immer wieder löblich, wenn sich Musiker finden, die auch mal ihren Helden und persönlichen Legenden fröhnen wollen. Dabei aber geht es vor allem meist nie über ein Cover o.Ä. hinaus, da das Unterfangen einer Tribut-Band einfach äußerst kompliziert ist. Man merkt dem Debüt-Album „Fire On The Mountain“ von TWILIGHT OF THE GODS einfach an, dass sich jedes einzelne Mitglied eher im Black Metal wohl fühlt, sich dort entwickelt hat und die Einflüsse von IRON MAIDEN und Konsorten heutzutage nurnoch marginal in der Arbeit der Musiker zu vernehmen sind – ganz zu schweigen von einem kompletten Album. Ob dieses Werk daher nötig war, wage ich nicht zu beurteilen, die Qualität dessen allerdings schon. Recht dürftig, wobei diese Ausgangslage aber auch irgendwie zu erwarten war.

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30.08.2013

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